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Autor: Helen_K

Reise in das Land des Sonnenaufgangs: Arunachal Pradesh, Indien

ARUNACHAL PRADESH

FAHRT NACH PASIGATH (07.12.2018)

Heute war ein spezieller Tag. Wir werden die Fähre über den Brahmaputra nehmen und ich war gespannt, wie das wohl werden würde, welche Art von Fähre uns erwarten würde. Die Fahrt von Dibrugarh zum Hafen war dann durch riesige Teeplantagen auch relativ kurz. Schon von weitem erkannt ich zu meinem Erstaunen eine lange Brücke. Mein Guide meinte, dass nach 16jähriger Bauphase das Ende des Fährbetriebes in Aussicht steht. Faktisch wurde die Brücke Mitte Dezember eröffnet und dies würde die Schiffe hier überflüssig machen.

Wir erreichten den „Hafen“ über eine provisorische sandige Strasse. Denn die Ablege Stelle befindet sich je nach Wasserstand an verschiedenen Stellen auf der Sandbank. Da standen einfache Hütten am Wasser und ein halbes Duzend Schiffe. Ein jedes fasste zwei bis drei Autos, quer über die Ladefläche parkiert, etliche Motorräder und natürlich alle Passagiere, die sich einfach einen freien Platz auf dem Schiff suchten. Das Beladen verlief äusserst gemächlich und bedarf auch etwas Mut des Fahrers. Mon schien dieser Herausforderung mit Leichtigkeit zu meistern. Unser Jeep hatte auf dem Deck gerade so Platz. Und nach einer indischen Weile waren wir bereit, abzulegen.

Die Überfahrt dauerte ca. eine Stunde und da der Wasserpegel relativ tief war, hatte der Kapitän eine strikte Route zu wählen. Mehr oder weniger entlang der Brücke schipperten wir vorbei an grossen Sandbänken, die nach jedem Monsum wieder anders liegen, zur anderen Seite. Es war eine entspannte Überfahrt, auf welcher Tee und Snacks gegen Barzahlung servierten wurden. Abgeladen war sehr zügig, die freilebenden Schweine kümmerte das Geschehen offenbar wenig.

So waren wir bald wieder unterwegs, diesmal mit einem Gast an Board, der sich auf der Überfahrt wohl bei Teiso eingeschmeichelt hat. Mir war es recht, so hatte ich für die nächsten Kilometer eine nette Unterhaltung mit ihm. Die Gegend veränderte sich nicht stark ausser, dass es auf dieser Seite kaum noch Teeplantagen gab, dafür umso mehr Reis. Schon im Kleinkindalter spielen die Kids mit den scharfen Erntemesser, so ganz natürlich, wow.

Neu waren auch überall die herumlaufenden Hängebauch- oder Hausschweine. Zu duzenden fanden wir sie hier überall in den Dörfern. Was auch auffiel, waren die auf Stelzen gebauten Häuser. Wohl die logische Konsequenz, wenn der Brahmaputra oder seine Zuflüsse im Frühjahr massiv mehr Wasser führen. Dies bringen in dieser Gegend viel Gestein vom Gebirge in die Ebene, welche jetzt im Winter für Bauarbeiten gesammelt werden, wie in Simen Chapori. So nutzen sie alles, was ihnen die Natur schenkt.

Nach der Grenze Assam – Arunachal Pradesh machten wir in einem typischen Adi-Gallo Dorf mit Sicht auf die fernen Ausläufer des Himalayas halt, um ins Dorfleben dieser Stämme einzutauchen. Der Adi-Gallo ist eine der grössten Stämme und besteht aus über 100 Untergruppen. Auch hier faszinierten mich das Dorfleben, z.B. die Reismehlmaschine, und die Kinder sehr, wie sie mit einfachen Dingen Spiele spielen, vergnügt und auch offen für fremde Besucher sind. Wahrlich eine herzliche Begegnung.

Nach dem Dorf erreichten wir schon bald Pasighat, eine die ersten Städte erbaut vor über 100 Jahren, und damit mein Hotel „Serene Abode“. Ein kurzer Besuch des lokalen Marktes rundete meinen erfüllten Tag ab.

FAHRT NACH AALO & AALO (08.12.2018 – 10.12.2018)

Am nächsten Morgen ging es früher los als sonst. Denn die Strassen würden sich nun drastisch verschlechtern, spätestens ab Komsing, und man würde sehr viel Zeit benötigen, da durchschnittlich nur mit Schritttempo gefahren werden konnte. Beim Hotel fingen sie gerade an, ein tiefes Loch zu bohren. Als Schutz vor den herumfliegenden Steinen reichte dem Bohrmeister ein ganz normaler Regenschirm … warum etwas teures anschaffen, wenn es einfach geht.

Anfänglich und nach dem Checkpoint ging es zuerst auf einer neu geteerten Strasse flott den Berg hinauf. Der Sponsor sei die nahe Power Company. 

Noch auf diesem Wegstück entlang des Brahmaputra machten wir relativ früh halt, um durch ein weiteres Dorf der Adi zu schlendern. Toll, nochmals die Füsse vertreten. In dieser Gegend wachsen überall ganz natürlich Mandarinen und Orangen. So auch hier im Dorf und für den Verkauf werden daher super praktische Netztragtaschen hergestellt. Was für eine zufriedene Tätigkeit, an der Morgensonne die kostengünstigen Taschen zu 100RP (0.70 CHF) zu flechten. Rundherum hatten die Kids genügend Raum für ihr Herumtollen und das Nachmachen einer Kameralinse.

Die meisten Einwohner dieser Gegend folgen der Donyi-Polo Religion. Was soviel bedeutet wie Sonne-Mond und dass alles einem Gott (Sedi) zugesprochen wird, der das ganze Universum hervorbringt und kreiert. So sind alle Dinge und das ganze Sein ein Bestandteil dessen … seine Haare sind die Pflanzen, seine Tränen das Wasser und der Regen, seine Knochen die Berge und Gesteine und seine zwei Augen den Mond und die Sonne. So gesehen sind wir alle Teil von einem Ganzen … was meiner eigenen Philosophie entspricht, einfach etwas anders formuliert. Wir kommen als Mensch vorübergehend vom gleichen Ursprung und gehen dorthin zurück, sind also nie von ALLem getrennt.

So, nach dieser philosophischen Einlage setzten wir unseren Weg fort … nach Komsing und entlang des Siyom Rivers auf einer Rüttelpiste sondergleichen. Hätten wir Vollrahm mitgeführt, wäre dieser sicher am Ende steif geschlagen gewesen. Dazwischen hielten wir dann und wann an, um ein paar Bilder zu machen oder eine Hängebrücke zu begehen. Ihre Bauweise war sehr interessant, umso mehr, als dass sie auch von Rollerfahrer genutzt wird. Obwohl der ausgelegte Bambus zum Teil wesentliche Löcher aufwiese. Kein Problem für den Fahrer, auch wenn da mal andere entgegenkamen. Mit gegenseitiger Rücksicht ist alles machbar, Respekt ist das Stichwort.

Natürlich durfte ein weiterer Dorfbesuch nicht fehlen. Es schien, dass für die kommenden Festtage vielerorts Reiswein vorbereitet wurde. Zu diesem Zweck röstet man die Reisschale/ die Spelzen dunkelbraun bis schwarz, mischt es mit gekochtem Reis und Hefe und schüttet alles mit Wasser in einen grossen Eimer. Nach wenigen Wochen der Garzeit ist der Wein fertig.

Endlich erreichen wir Aalo. Die Sonne ist bereits weg und wir fahren durch die Stadt. Beleuchtung gibt’s oft nur durch die Verkaufsläden und Autoscheinwerfer. Ich freute mich auf das Guest House. Ev. lag es ja in Geh Weite zum Dorf, damit ich mich noch etwas Umschauen konnte. Tia. wir liessen das Dorf hinter uns und die Nacht umhüllte uns erneut. Nach einer halben Stunde hielten wir vor einem robusten Eisentor und es wurde uns Durchlass gewährt. Ich fragte mich schon, wo ich denn nun gelandet sei. Es war ein grosses, schönes Anwesen mit einem riesigen Gästehaus. Die Besitzerin begrüsste uns herzlich und im Nu war mein Dorfbesuch vergessen. Guter Laune und bei einem feinen traditionellen Nachtessen liessen wir im Gemeinschaftsraum bei offenem Feuer den Tag ausklingen.

SIYOM RIVER HIKE & VILLAGE (09.12.2018)

Ich war wie immer früh auf und machte vor dem Frühstück eine Besichtigung des Anwesens. Auf dem Balkon machte ich mir erst mal ein Bild davon. Oh, da war ja Nebel überall. Hm, muss wohl an den tiefen Nachttemperaturen liegen und dem nahen Fluss. Ich sah Wasserläufe, dort ein kleiner See und überall wunderbare Pflanzen, Mandarinenbäume, Mangos und Blumenbete. 

Der heutige Tag sollte der Entspannung und Erholung dienen. Auf dem Programm stand eine Wanderung entlang des Siyom Rivers und Besuche in Dörfern, ganz ungezwungen.

So machten wir uns nach dem Frühstück – ein English Breakfast mit einer Gruppe hungriger Inder-Inder, also aus dem Süden des Landes – auf den Weg. Nach einer kurzen Fahrt beschlossen wir spontan, ein nahes Dorf zu besichtigen. Ein Gauerbulle (auch Gayal, Mithun) kreuzte davor unseren Weg. Dieser grösste Vertreter der Rinderart wiegt über 1 Tonne, kann bis zu 3.3m lang und 2.2m hoch werden. Es war ein Prachtexemplar.

Im Dorf selber kannte Teiso die Frau eines Bewohners. Nach einem kurzen Schwatz spazierten wir weiter. Ein junger Mann schnitzte gerade einen Stiel für seine Axt und andere waren daran, ein neues Haus zu bauen. 

Mon wartete geduldig auf uns und nach einem weiteren Stück auf der Strasse erreichten wir den Ausgangsort und überquerten dort den Fluss. 

Auf der anderen Seite entdeckten wir eine Gruppe bengalischer Fischer, die während der Winterzeit hier am Fluss lebten, nicht ganz zur Zufriedenheit aller. Das interessierte uns natürlich und schnell kamen wir mit ihnen ins Gespräch.

Herrlicher Sonnenschein begleitete uns auch an diesem Tag. Mir fiel erst jetzt auf, dass es gar noch nie geregnet hatte und würde es auch nicht. Der Wanderweg war gut ausgebaut. Am Flusslauf beobachteten wir weitere Fischer und eine Gruppe Jugendlicher, die ein Picknick veranstalteten. Sie hatten Reis, ein ganzes Huhn und natürlich Reiswein dabei. Alles wurde zusammen gerupft, gekocht und geteilt, auch mit uns. Es war eine ausgelassene Stimmung am Platz. Ein, zwei Ältere gaben auf die Jüngeren acht, so wie sie es vom Dorf her kennen.

Wir zwei gingen bald weiter, machten Rast inmitten von Mandarinen und erreichten schliesslich nach einigen wenigen Stunden das Ziel. Weiter oben war ein Dorf sichtbar und so stiegen wir den Weg hoch, ungewiss was uns dort erwarten würde. Die Palmstroh-Häuser waren im ganzen Hang verteilt und wir sahen nicht allzu viele Einwohner. Irgendwann trafen wir dann eine Gruppe von Frauen, die tüchtig am Reiswein vorbereiten waren. Sofort gehörten wir dazu und konnten uns frei im Haus bewegen, es war eine Art Mehrzweckraum für das Dorf. Auch hier verteilten wir den Kids etwas Süsses und sie hatten die helle Freude daran. Uns zog es weiter und verabschiedeten uns. 

Weit kamen wir nicht. Kaum hundert Meter hinabgestiegen, fanden wir uns in einer Party wieder. Alles geschah sehr schnell und wir sassen auf der Veranda des Eigentümers, tranken Reiswein und assen köstliche Grilladen von Huhn, Fisch, Schwein und Beef, dazu eingewickelter Reis in Blätter. Der Wein floss überall in Mengen. Im Haus selber segnete ein Priester Heim und Besucher, auch ich wurde eingeladen und als Zeichen wurde mein Gesicht mit einer Reispaste bestrichen. Die fröhliche Stimmung intensivierte sich im Laufe der Zeit … und ich glaube, der ausgiebig getrunkene Wein war der Grund für das weitere Geschehen. Die Paste wurde nicht mehr sanft auf die Wangen gestrichen, nein, sie wurde über Kopf und Kleider geleert. Sie verschonten mich dabei nicht und viele trieften nach einer Weile vor sich hin, die Kleider neu in Weiss eingefärbt. Wow, eine mega Party, ich passte einfach auf, dass das Linsenglas nicht verschmiert wurde … schliesslich ergaben sich hier Bilder von persönlich grossem Wert.

Tia, angesäuselt und happy verliessen wir die Party und Mon brachte uns sicher nach Einbruch der Nacht nach Hause ins Gästehaus.

FAHRT NACH DAPORIJO (10.12.2018)

Etwas angeschlagen vom Vorabend machten wir uns heute auf den Weg. Die Stimmung im Auto war entsprechend ruhig. Frische Luft tat uns gut beim Besuch eines Dorfes. Teiso schaffte es sogar, für einen älteren Bewohner etwas Holz zu hacken. Im Gegenzug zeigte er uns sein zu Hause. Seine einseitig gelähmte Frau und seine Tochter waren auch da.

Am Ende des Dorfes fühlten wir uns schon merklich besser. Eine weitere Unterhaltung mit einem Heimischen schloss den Spaziergang ab. Die nächsten 7 Stunden werden wir im Auto verbringen … die Strasse war ähnlich jener von gestern, wenn nicht etwas herausfordernder. 

Bamboo Retreat Hotel - image "Reise in das Land des Sonnenaufgangs: Arunachal Pradesh, Indien" 155

Auf jeden Fall erreichten wir wiederum bei Dunkelheit die Stadt Daporijo, welche sehr im Aufbau war und daher unzählige Baustellen aufwies. Meine einfache Bleibe, das Singhik Hotel, mit einem riesigen Zimmer im 3. Stock reichte mir völlig aus. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieser Stock für die Touristen ausgebaut wurde und die darunter liegenden Stockwerkzimmer noch in einem anderen Zustand sind. Wie auch immer, nach einem frisch zubereiteten Dinner à la Karte und der entsprechenden Geduld dafür, war es Zeit für einen tiefen Schlaf.

FAHRT NACH ZIRO & ZIRO (11.12.2018 – 13.12.2018)

Nebelschwaden durchstreiften das Land und den Himmel. Auch Daporijo war in den Morgenstunden verhangen. Dieses Naturschauspiel liefert oft mystische Bilder. Wie schon so oft, begab ich mich vor dem Frühstück auf die Strasse. Da und dort entzündeten die einfach lebenden Bewohner ihre kleinen Feuer vor der ihren Wellblechhütten, um den Abfall zu entsorgen und ihre Morgentoilette wie Zähneputzen am warmen Feuer zu erledigen.

Heute war ein ähnlich langer Weg zu erwarten. Dementsprechend brachen wir früh auf, damit wir vielleicht mal vor Dunkelheit am Zielort eintreffen. Da wir gestern erst bei Dunkelheit ankamen, ging wir heute nochmals etwas zurück, um die Brücke im Ort näher anzuschauen. Auch nahmen wir uns die Zeit für einen kurzen Besuch im lokalen Markt.

Der Dschungel unterwegs war dicht bewaldet mit vielen Farnen, Büschen, Bananenstöcken, Bambus und auch riesigen Weihnachtssternen, ein richtiger Regenwald eben. Die Fahrt führte uns zunächst in die Höhe, wo sich vor uns ein regelrechtes Nebelmeer ausbreitete. 

In unzähligen Kurven bewegten wir uns entlang der Hügel. Es kam mir so vor, dass hinter jeder Kurve sich ein neues Tal auftat. Zwischendurch mussten wir einfach anhalten, um die Aussicht zu geniesse oder einen Baumpicker zu beobachten. Erstaunlich war auch, dass sich der Regenwald irgendwann zu einem Föhrenwald verwandelte. Es gab dort nur Tannen wie in Kanada. Das war ein ganz spezieller Moment und ich fragte mich, wie diese Wälder hierherkamen. 

Eine Tee Pause in Raga tat gut, um die Beine etwas zu vertreten und die Weihnachtssterne genauer zu betrachten. In Tamen überquerten wir eine massive Stahl-Brücke, die wohl einige Geschichten erzählen könnte. Ab hier verbesserte sich die Strasse sehr und wir kamen zügig voran.

Tia, wir erreichten Ziro um 18 Uhr, also nichts vor Einbruch der Dunkelheit J. Es war kalt hier. Mein angebautes Zimmer versprach eine frische, wenn nicht sehr kühle Nacht. Es hatte zwar eine Elektroheizung, die ich jedoch ungern benutzen wollte. Zwei Decken sollten genügen. So hielten wir uns am Abend im warmen Esszimmer der Gastfamilie „Abasa Homestay“ auf, genossen das beste Essen auf meiner Reise und unterhielten uns rege. Ich verliess diese warme Stube mit ihrer familiären Atmosphäre erst, als ich definitiv schlafen ging. Vorher war es mir zu kalt im Zimmer. Dick eingepackt war die Kälte dennoch im kurzen Pyjama spürbar. Dementsprechend hatte ich nur einen leichten Schlaf und war froh, als es langsam Tag wurde.

VILLAGES VON ZIRO (12.12.2018)

Ziro liegt auf einem Hochplateau und der Abatani Stamm ist hier weitverbreitet. Die Besonderheit dieser Menschen ist, dass sich die Frauen früher ein Nasen-Piercing in Form eines 1cm breiten Holzplättchens machen liessen und auch ihr Gesicht tätowierten. Die Männer knöpften ihre Haare zu einem Knoten. Ich freute mich auf diese Begegnungen.

Als ich aufstand musste ich mir überlegen, zu duschen oder es für einmal sein zu lassen. Ich entschied mich für das kühle Nass, gefühlt etwa 4 Grad. Es war für mich mehr als eine Überwindung. Ganz unter die Brause zu stehen kam daher nicht in Frage. Es reichte, den Kopf einzuschäumen und ihn dann auszuwaschen, den Oberkörper nach vorne gebeugt, damit nicht allzu viel kaltes Wasser über den Rücken hinunterfloss. Da mein Zimmer ca. 6-8 Grad hatte, redete ich mir ein, dass ich nachher angezogen sehr warm haben werde. Na ja, es war wärmer als unter der Dusche. Meine Finger spürte ich anfänglich fast nicht mehr.

Gut, draussen sah ich die aufgehende Sonne und es motivierte mich, einige Bilder vom Morgenschauspiel mit dem Nebel zu machen. Um meine Batterien zu schonen, durften meine Kameras übrigens mit mir unter der Decke übernachten. Ich spazierte so um 7 los, die Gräser und Blätter hatten Eiskristalle. Also doch, es war 0 Grad oder kälter in der Nacht. Die Sonne begann bereits, die Natur mit ihren wärmenden Strahlen zu umarmen, ein schöner Anblick

Das Frühstück war köstlich und der Toast mit Tee mundete nach meinem Spaziergang in der Kälte sehr. Danach brachen wir auf, denn wir hatten ein reichhaltiges Programm vor uns, die Besichtigung von 4 Dörfern in der Umgebung: Dutta, Hija, Bamin Michi und Mudang Tage, dann zum Aussichtsturm Ziro Putu und am Schluss lokales Handwerk und den Mark in Ziro.

Wir begannen mit den Dörfern. Eine Besonderheit sind die speziellen Rednerpodeste, wo auch heute noch Männersitzungen des Dorfes zu wichtigen Themen abgehalten werden.

Schlendert man durch das Dorf, so fallen merkwürdige Gestecke auf, welche Federn, leere Eierschalen und kleine Körbchen enthalten. Ich liess mir sagen, dass der Schamane des Dorfes bei Krankheiten in einem Haus konsultiert wird, um zu prüfen, ob die Person von einem Geist befallen wurde, der ihr das Blut saugen möchte. Dabei pendelt er ein Ei über dem Körper. Schlägt es aus, so ist ein Geist sehr wahrscheinlich. Wenn nicht, sollte die Person ins Spital für weitere Untersuchungen gebracht werden. Mittels Rituals wird eine befallene Person geheilt und als weiteren Schutz werden eben solche Gestecke ausserhalb des Hauses aufgestellt. Ein ähnliches findet im nahen Wald an einem heiligen Ort seinen Platz. Die Gestecke lenken den Geist vor Besitznahme ab, da sie durch ein Blutopfer (Huhn, Schwein, Rind) aktiviert wurden.

Wir trafen in den Dörfern auch auf die ausdruckstarken älteren Frauen mit ihren Nasen Plugs. Wie auch schon gelesen habe, vermeiden sie heute, dass sie fotografiert werden. Teiso mit seiner einfühlsamen Art schaffte es jedoch fast immer, dass wir nach etwas Geduld ein Bild machen durften. Manchmal hiess es, ihnen ein kleines Geschenk in Form von Rupien zu geben. Er erklärte mir auch, woher diese Tradition kommt. Es gibt dazu zwei Geschichten:

  1. Da andere Stämme, z.B. die Nashi, Polygamie lebten und es für einen Nashi-Mann recht kostspielig werden könnte, bedienten sie sich früher von Frauen anderer Stämme. Damit diese erkennbar blieben, liessen sie sich tätowieren und die Nasen Plugs setzen.
  2. Es gab da eine wunderschöne Tochter einer Familie. Es ist üblich, dass die Frau ihren Mann auswählt. Die Tochter erhielt jedoch aufgrund ihrer Schönheit keine Angebote, so dass sie sich etwas „verunstalten“ liess, damit sie Angebote erhielt.

Ich finde es so oder so beeindruckend und ein gewisser Stolz ist spürbar. Apropos Stolz … manch ein Dorfbewohner unterhält seinen eigenen Bambus-Wald. Diese Wälder sind voll von relativ dünnen Bambusstangen. Wir hatten das Glück, dass uns solch ein Wald gezeigt wurde. Voller Stolz fällte er einen für uns. Der Bambus wächst innerhalb eines Jahres auf eine Höhe von 5m, benötigt dann jedoch nochmals 2 Jahre, um die Qualität zu erlangen, dass die Stangen auch genützt werden können.

Nahe dem Flughafen befindet sich eine Art Aussichtspunkt, den Ziro Putu. Am Schluss der mehrstündigen Dorfrunden liessen wir uns dort nieder, um das Erlebte zu verinnerlichen, und einfach die Stille zu geniessen. Gerade zu abendlicher Stunde ist das Licht optimal, einzutauchen in diese wunderschöne Gegend.

Es war an der Zeit, die lokal Handwerksfabrik und der Markt warteten. So machten wir uns auf. Leider waren nur wenige Künstler in der Fabrik, da stellte einer die Hocker her, ein anderer bemalte Bambusbecher und in einem anderen Raum webten Frauen die typischen Umhänge und Tücher. Ich liebe diese Art von Farbe und Gewänder.

Langsam müde vom voll erfüllten Tag und den Spaziergängen, besuchten wir nach einer Tee Pause doch noch den Markt. Mich beeindruckte vor allem die Herstellung der Buschmesser. In diesem Land hat jedes Messer sein eigenes Aussehen und Verzierungen, je nach Stammeszugehörigkeit. Das Metall darunter bleibt jedoch gleich.

Zurück im Homestay trafen wir dann auf eine Familie aus dem Süden. Es waren Fotografen auf der Suche nach Vögel Motiven. Da ich mich wieder etwas fitter fühlte, spielten wir draussen noch eine Runde Badminton bevor wir dann in die warme Stube gingen, um uns einer schmackhaften Mahlzeit zu erfreuen.

Ein wirklich intensiver Tag neigte sich dem Ende zu. In dieser Nacht nahm ich 3 Decken und meinen Seidenschlafsack. Das war die Lösung, ich schlief wunderbar tief. Namaste auf Ziro und seine Bewohner!

SCHLUSSWORT (08.02.2019)

Zurückblickend war diese Reise jede Minute wert. Was bleibt sind herzensberührende Erinnerung mit 5000 Bildern, Begegnungen und Momente mit der Natur und vor allem mit den Menschen, allen voran den Kindern, in dieser Ecke von Indien, nahe den Bergen des Himalayas und umgeben von Myanmar, Sikkim und Bhutan. Länder, die ich bereits früher besuchen durfte. So schliesst sich der Kreis, das Bild vervollständigt sich und ich bin unendlich dankbar für die Zeit, die ich hier verbringen durfte. 

Namentlich bedanke ich mich bei Teiso Yhokha, meinem Guide, bei meinem Fahrer Manoranjan Rhaba und bei Helen Kämpf von Terralaya Travels für die ganze Organisation und ihre wertvollen Tipps und die Unterstützung. Es ist mir eine Freude, diesen Bericht für sie alle und die Menschen in Nord Ost Indien zu schreiben. 

Möge es euch, liebe Leser, inspirieren, auf Reisen zu gehen, die Stricke loszulassen, die Segel zu setzen und anderen Kulturen, auch sich selbst, zu begegnen. Reist man mit dem Herzen, so wird einem viel geschenkt. Es war für mich ein rundum Wohlfühl-Paket und ich bin mir sicher, dass wir uns alle wieder begegnen werden. Namaste auf das Leben!

Link Sammlung:
www.terralaya.com für eine unvergessliche Reiseplanung

Sikkim.ch – mehr Informationen über Nord Ost Indien

Auswärtiges Amt.de zur Information über Land und Leute und Sicherheitshinweise

Nagaland – Reisebericht von Teeplantagen und dem Hornbill Festival – Informationen für die Indien Reise

FAHRT NACH KOHIMA (30.11.2018)

Heute verliessen wir Assam und somit den Kaziranga Nationalpark wieder. Teiso meinte, dass die Fahrt lang werden würde. Die Distanz ginge noch, jedoch sind die Strassen nach Kohima sehr staubig und es wird auch viel gebaut. So brachen wir zur üblichen Uhrzeit auf, um nach ein paar Kilometer einen ersten Halt zu machen. 

TEE PLANTAGE

Mich interessierten die hier vielen, berühmten und grossen Tee-Plantagen. Kurzum entschieden wir uns, eine Gruppe von Tee-Frauen zu besuchen, die da emsig in den Morgenstunden die zarten Blätter zupften. Erst noch etwas zurückhaltend, schaffte es Teiso wieder, das Vertrauen zu gewinnen, damit ich in aller Ruhe meine Bilder machen konnte. Die Frauen hatten es gut untereinander und ihr Zusammenhalt war durchaus spürbar … ich denke, sie hatten ihren Spass daran, als wir zwei Grün-Schnäbel plötzlich auf der Bild-, resp. Teefläche erschienen.

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Teepflückerinnen Nagaland Indien

Vom Tee wird nur das eher hell-grüne, frische Blatt mit dem sogenannten Bud (oder Tipp) gesammelt. Die dunkel-grünen Blätter sind bereits für Tee ungeeignet. Erntezeit ist im Allgemeinen zwischen März – Oktober zweimal täglich. Doch sahen wir auch jetzt Ende November oder sogar später im Dezember immer noch Tee-Ernte. Später werden dann die Sträucher zurückgeschnitten und auf den Frühling im März gewartet.

Neben dem Tee wuchs hier an den schattenspenden Bäumen schwarzer Pfeffer, der sich sehr gut verkaufen lässt und einen guten Gewinn abwirft. Tee hat ja in den letzten Jahren eher an Wert verloren.

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Pfefferbaum – Nagaland Indien

Nach dieser feinen Begegnung hiess es nun, mich bequem für die lange Fahrt einzurichten. Ich war mir sicher, dass ich die Fahrt geniessen werde und war gespannt auf den abenteuerlichen Abschnitt nach Dimpur, der Grenzstadt ins Nagaland. 

DEOPAHAR ARCHAEOLOGICAL SITE

Bereits nach einer Stunde stoppte Mon bereits wieder, diesmal in Numaligarh. Anscheinend gab es hier noch eine uralte Tempelanlage, von der man nicht allzu viel Geschichtliches weiss. So stiegen wir das steile Stück Weg hinauf, ein guter Platz, um sich kurz zu erleichtern, und begaben uns anschliessend zur archäologischen Fundstätte, der «Deopahar Archaeological Site». Im Zentrum der Anlage muss ein runder Altar/Turm gestanden haben, der etliche Gesichter aus der Zeit der Gupda Epoche zeigt. Teile davon sind noch gut erkennbar. Rund ums Zentrum liegen viele kleinere und grössere Mauersteine, viele deuten auf indische Szenen von Tanz, Kampf und Göttern hin, beschrieben im Sanscrit. Auch Shiva ist dabei. Der ruhevolle Ort ist umgeben von hohen Bäumen, in welchen sich Vogelpaare (rote und gelbe) tummeln. Auch grössere Bienenstöcke hängen hoch oben am Stamm.

WELCOME TO HILL AREA NAGALAND

Nach dem Besuch des Tempels war es an der Zeit, zügig weiterzureisen. Der Weg war noch lang. Auf der Fahrt durch die Dörfer fielen mir die vielen Schulen auf, an welchen wir vorbeifuhren. Die Schüler tragen hier noch einheitliche Kleidung, die sich oftmals von Ort zu Ort unterscheiden.

Dimapur erreichten wir erst am frühen Nachmittag und nach einer kurzen Kontrolle der Papiere befanden wir uns endlich im Nagaland. Ab hier wurde es eher staubig, den es gab wegen dem Ausbau des Highways viele Baustellen. Ein nächster Checkpoint stand uns noch bevor, sobald es in die Hügel ging. Eine Stunde später hiess es daher, die Papiere nochmals zu zeigen. Geschafft, Kohima, wir kommen.

Die Strasse windete sich von nun an in unzähligen Kurven die Hügel hinauf, alles ist im Bau. Ganze Bergflanken werden abgetragen und machen dem Highway Platz. Das Bauwerk wird wohl noch einige Jahre dauern. Dann und wann war die Sicht derart «verstaubt», dass jede Vorsicht geboten war. Auf jeden Fall fährt es sich mit geschlossenen Fenstern viel befreiter.

Gerade richtig zum Sonnenuntergang erreichten wir die Passhöhe und liessen uns vom Untergang verzaubern. Daneben gab es im nahen Teehaus leckere Momo’s und einen Masala Tee. So soll es sein, entspannt sich Zeit gönnen für die wesentlichen Dinge im Leben … einen Augenblick die Natur geniessen, sich etwas Gutes zu gönnen. 

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Kohima, Nagaland Nord Ost Indien

Wie schon so oft erreichten wir das Ziel, diesmal die Hügelstadt Kohima, bei Dunkelheit. Kurz vor der Stadt standen da dutzende Lastwagen in einer Kolonne. Zuerst dachte ich, nein, nicht Stau … nun, Teiso beruhigte mich, die Lastwagen dürfen erst nach 17:30 die engen Gassen befahren, damit es nicht noch mehr zum Verkehrschaos kam. Ja, in der Tat war auch bei uns Geduld gefragt, als wir zum Hotel Vivor, eine bessere Adresse in Kohima, fuhren. Das Hotel ist gut bewacht, wird in der Nacht abgeschlossen und bei unserer Ankunft standen da Regierungsfahrzeuge in Form von grösseren 4×4 SUV’s. Es scheint, dass dieses Hotel auch gerne von angesehene Regierungs- und Militärchef’s, sowie Geschäftsherren benutzt wird, vor allem angesichts des anstehenden Hornbill Festivals. Mir soll’s recht sein, so waren wir gut behütet von bewaffneten Security Personen. Dies war wohl auch der Grund, dass ich für diese Nacht eher ein kleineres Nebenzimmer hatte. 

KOHIMA (30.11.2018 – 02.12.2018)

Kohima, Hauptstadt und zweitgrösste von Nagaland mit seinen rund 100’000 Einwohner, erstreckt sich über einige Hügel auf 1382 m.ü.M. Dementsprechend war es während dem Tag bei Sonnenschein angenehm warm und recht kühler am Abend. Heute am Nachmittag war die Eröffnungsfeier vom 10tätigen all jährlich stattfindenden Hornbill Festival. Es sollte viele Besucher haben, am heutigen ersten Tag auch namhafte Namen aus Regierung und Wirtschaft, welche ihre Ansprachen halten werden.

Wie sagt man so schön, Morgenstunde hat Gold im Munde …

KOHIMA CATHEDRAL CHURCH

Um die Zeit bis zur Eröffnung zu überbrücken, besuchten wir morgens zuerst die Kathedrale von Kohima. In Nagaland leben über 80% Christen. Die Kathedrale liegt im südlichen Bereich der Stadt, mein Hotel ca. 5k nördlicher, und bietet eine fantastische Aussicht auf die Stadt. Es ist ein neuerer Bau, so präsentiert sich das Innere moderner als man sich von anderen Kathedralen gewohnt ist.

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Blick auf Kohima, Nord Ost Indien, erlebt mit Terralaya Travels

NAGALAND HERITAGE VILLAGE

Noch war genügend Zeit bis zur Festival Eröffnung und wir beschlossen, bereits zum Festplatz, resp. zum Heritage Village zu fahren und uns so auch einen Parkplatz zu sichern. 

Wie üblich nahmen die 16 Stämme teil und ein jeder Stamm repräsentierte sich in diesem Village mit seinem Morung (Gemeinschaftshaus), zeigte, wie er sich traditionell kleidete und verwöhnte die Gäste mit leckeren Mahlzeiten. Natürlich floss der Reiswein in grösseren Mengen und Ausgelassenheit, Freude und Stolz waren deutlich spürbar. 

So pilgerten Teiso und ich durch das Dorf. Bereits befanden sich einige Mitglieder, gekleidet mit ihren traditionellen Gewändern, der verschiedenen Stämme im Ort, um verschiedenes für die Festlichkeiten vorzubereiten. Die Häuser wurden schmückt, Stände aufgebaut und bereits über den offenen Feuern feine Köstlichkeiten zubereitet. Ich war beeindruckt von den farbigen Eindrücken, die sich mir zeigten. Speziell die jungen Frauen und Männer in ihren traditionellen Kleidungen berührten mich. Stolz zeigten sie sich, manchmal etwas zurückhaltend. Die Stimmung war zu dieser Zeit gelassen und entspannt. Erst wenige Touristen waren im Ort. Den Morung einfach so zu betreten, der gleichzeitig Wohnraum und Küche ist, war anfänglich etwas komisch … typisch schweizerische Zurückhaltung. Jedoch waren wir stets willkommen und ich fühlte mich sehr aufgenommen im Kreis dieser Menschen. Das Geschehen findet immer rund ums Feuer statt. Schon bald kam ich mit ersten Köstlichkeiten in Berührung, sei es eingewickelter Reis mit Schwein oder einen Schluck Reiswein aus dem Bambusbecher … wirklich Lecker. Ganz interessant war die Kochstelle. Zum einen wird eben das Essen auf dem offenen Feuer zubereitet, zum anderen dient es dazu, Fleisch auf einer darüber hängenden Einrichtung zu räuchern … und nochmals darüber, die Kochtöpfe und anderes Geschirr zu lagern. So hat alles auf engem Raum seinen Platz.

19. HORNBILL FESTIVAL 2018 – ERÖFFNUNG

Es dauerte nicht mehr lange und die ersten Gruppen der 16 Tribes fanden sich an diesem 1. Dezember im Dorf ein. Es war ein herrlicher Sonnentag und die Temperaturen noch sehr angenehm. Da nun bereits vielerorts gekocht wurde, durchzogen Rauchschwaden das Village. 

Nach und nach füllten sich die Vorplätze der Morungs mit ihren Stammeskollegen, es wurde begrüsst, gelacht, einander auf die Schultern geklopft und sich umarmt. Da waren die Konyak, die Sema, Ao, Lotha, Chakhesang, Angami, Phom, Sangtam, Yimchungrü, Zeliang, Chang, Rengma, Khiamniungan, Pochury, Tikhir und Chirr. Sie alle werden heute bei der Eröffnung des Festivals dabei sein. 

Wie üblich an Festivals dieser Art bestand der erste Teil aus der Eröffnungsrede eines angesehenen Politikers, dem Gouverneur von Nagaland Shri P. B. Acharya. Daneben war auch der Home Minister Shri Rajnath Singhji angereist, der das Festival quasi per Gong einläutete. Ihre Ankunft war ein Ereignis für sich. In Reihen stellten sich verschiedene Stämme bereits früh entlang des Weges auf, um den Gouverneur und den Minister zu empfangen. Die sehr späte Ankunft nach Sonnenuntergang war begleitet von vielen Sicherheitsbeamten und Militärs. Wow, wirklich ein grosser Empfang. Mittlerweile fielen die Temperaturen wirklich merklich. Ich fühlte mit den halbnackten Männern und Frauen mit, die dastanden und noch die Rede anhören durften. Es dauerte dann noch extrem lange, bis sie sich aufwärmen konnten.

Nach Abschluss der langen Rede war es dann soweit, begleitet von Tanzvorführungen – auch mit Gästen von Sikkim und anderen Teilen von Indien – und Gesängen liessen sich alle verzaubern. Die kühle Nacht war vergessen und all die wärmenden Farben trugen zu einer tollen Atmosphäre bei. Die Arena verwandelte sich in ein Ort der Zusammengehörigkeit, vor allem als die wohl bekannte Sängerin auf die Bühne trat, ich kannte sie nicht. Sie brachte die Menge zum Beben und alles tanzte ausgelassen zum Funkeln der Sterne und dem Beat ihrer Musik. Ein würdiger Abschluss der Eröffnung … ich freute mich auf morgen, auf die wirklichen Stars … die Tribes.

19. HORNBILL FESTIVAL 2018 – 2. TAG

Voller Begeisterung fanden wir uns früh wieder im Village ein, um das Erwachen des Dorfes zu erleben. Heute ging es erst richtig los. Im Mittelpunkt der Arena standen Gruppen- und Tanzvorführungen verschiedener Akteure, die ab 10:00 bis 12:00 ihre Darbietungen aufführten. 

Vorher streiften wir durch das Village und viele Stämme führten bereits ihre traditionellen Tänze auf ihren Plätzen vor. Dementsprechend waren viele Touristen und Fotografen anwesend, um diese uralten und weitergegebenen Tänze in Form von Bildern einzufangen … so auch ich. 

Bei schönstem Wetter genossen wir anschliessend den offiziellen Part in der Arena … da war eine Gruppe aus Südindien in ihren farbigen Gewändern, die Choreographie war beeindrucken, dann eine liebliche Aufführung von Paaren. Später erlebten wir Schwertkämpfer, Solo-Künstler, Feuerspeier und viele mehr. Zu guter Letzt des Vormittag-Blockes versammelten sich die Nagaland Tribes in der Arena und zelebrierten alle gemeinsam ein rhythmischer Umzug um die Besucher. Es war fantastisch und bewegend, diesen Augenblick miterlebt haben zu dürfen.

Die Nachmittagsvorführung war im Wesentlichen dieselbe wie am Morgen, einfach mit etwas anderen Gewändern der Akteure. Daher beschloss ich, mich dem Dorfleben zu widmen und nochmals die verschiedenen Plätze zu besuchen. Mich faszinierten einfach diese Volksstämme mit ihren farbenträchtigen und ausdruckstarken Angehörigen. Und Aufnahmen zu machen, die nicht gestellt sind, liebe ich. Sie geben dann ihr wirkliches Wesen wieder, stolz, verspielt, lachend und auch mal ernst, nachdenklich, schüchtern … vielleicht auch etwas nervend ab all den Fotografen, was ich verstand.

Ich sage immer, andere Völker, andere Kulturen. Da wurde gerade ein Schwein getötet, halt auf die Art und Weise, wo wir uns wohl abwenden würden, es wurde erschlagen. Doch es gehört in dieses Leben. Zu verurteilen wäre überheblich. Dort luden die jungen ‘Krieger’ ihre Vorderlader-Gewehre mit Schwarzpulver und feuerten in die Luft. Diese Gewehre werden heute in Dörfern immer noch selbst hergestellt und für die Jagd verwendet. Selbst die Besucher konnten es ausprobieren. Ich liess die Hände davon, es war mir einfach zu laut so ohne Ohrschutz, dennoch spannend zum Zuschauen. 

Der Tag schenkte mir unglaublich tolle und tiefgehende Eindrücke dieser Stämme. So verliessen wir nach Einbruch der Nacht diesen Ort der Festlichkeit. Ich werde bestimmt zurückkehren. Auf der Fahrt zum Hotel überholte uns noch ein Ballonverkäufer. Lustig, was hier alles transportiert wird. Das Festival findet unter anderem auch ausserhalb des Village statt. Es gibt Nachtumzüge, Märkte in Kohima, dann Wanderungen, Auto Rally, Pony Reiten und und und. Ein riesiges Programm wird hier auf die Beine gestellt und ich glaube, jedes Jahr noch erweitert. Es hat für alle etwas dabei. 

See you next time, ab in die Federn, morgen geht es Richtung Jorhat, also kurz zurück nach Assam.

FAHRT NACH MON & MON (04.12.2018 – 06.12.2018)

Wunderbar ausgeschlafen in meinem Prinzenbett genoss ich nach einem kurzen Spaziergang im Park des Anwesens in Jorhat ein richtig üppiges Morgenessen, bestehend aus Rührei, Toast, frischen Früchten, Butter und Marmelade … diesmal wieder einmal typisch britisch, kontinental. Es war lecker, auch etwas ungewohnt für Indien. Danach gönnte ich mir die Zeit, die Ahnen Galerie im Gang zu bestaunen. Die Geschichte des Hauses war richtig spürbar.

Zur üblichen Zeit fuhren Teiso und Mon, die im Nebengebäude geschlafen haben, vor und es ging los Richtung Jorhat. Es war bereits viel Betrieb in der Stadt, die Einwohner gingen ihren Einkäufen nach, an jeder Ecke etliche Geschäfte und die Strasse teilten sich Auto’s, Fahrräder, Ritschkas und sonstige fahrtaugliche Vehikel. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es herrscht nur Chaos. Durch die Hubzeichen jedoch findet jeder im Verkehr seinen Platz und man geht rücksichtsvoll miteinander um.

Dennoch war ich froh, die Stadt hinter uns zu lassen, um wieder in die ländlichen Gebiete einzutauchen. Links und rechts eröffneten sich mir wieder die bekannten Reisfelder. Vorbei an Teok und entlang des Dikhow Flusses mit seinen Fischnetz-Konstruktionen erreichten wir Sivasagar, früher Sibsagar genannt, die ehemalige Hauptstadt des Ahom Königreiches im 17. Jh. 

HINDU TEMPEL SHIVA DOL (04.12.2018)

Uns interessierte der Hindu Tempel Shiva Dol (Tempel des Lord Shiva), einer der drei Tempel-Türmen, der an einem künstlichen See gelegen ist, dem Sivasagar. Mit seinem 32m hohen Turm ist er der höchste Shiva Tempel in Indien. Sein Inneres ist eine runde, dunkle Kammer, erhellt mit etwas Licht der Öllampen, wo Priester und Besucher sich zu Gebeten einfinden. Dann und wann flatterte eine Taube durch den schmalen Gang ins Innere. Draussen vor dem Eingangsportal liess ich mich von einem Priester gegen ein kleines Entgelt segnen, eine schöne Tradition.

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Hindu Tempel Shiva Dol, Nord Ost Indien mit Terralaya Travels

BACK IN NAGALAND (04.12.2018)

Die Grenze ins Nagaland via Sonari war nochmals ein gleiches Wegstück entfernt wie nach Jorhat. Es war bereits wieder nach dem Mittag, als wir nach ausgiebigem Entenfüttern am Tank aufbrachen. 

Nach einem kurzen Papier-Stopp an der Grenze ging die Fahrt auf staubigen Strassen weiter, in die Naga Hügel gehörend zur Arakan Range in Richtung Mon, ins Land der Konyak Nagas Völker, welche heute oft noch von einem König im Dorf regiert werden, dem sogenannten Angh. Etliche Kurven führten uns hinauf nach Longponshing, gerade rechtzeitig, um die untergehende Sonne in einem Meer von Flammen zu geniessen. Etwas weiter unten in einem kleinen Nachbarsdorf spielt die Jungs Volleyball, eine oft ausgeübte Sportart hier.

Tia, bei Dunkelheit erreichten wir schliesslich den auf m.ü.M. gelegene Ort Mon und damit unser Guest House, ein mehrstöckiges Haus, bunt bemalt und mit etwa 4-6 Gästezimmer. Nach kurzer Besichtigung des Zimmers begab ich mich an den wärmsten Ort, in die Küche, begrüsste die Gastgeber, liess mich auf einem typischen Hocker nieder und schlürfte den herrlich duftenden Masala Tee, der mir offeriert wurde. 

MON MARKET (05.12.2018)

Ein Besuch beim Angh, dem König, klingt spannend, nicht wahr? Genau das war der Plan des heutigen Tages. Genau genommen wollten wir die zwei Konyak Dörfer Longzang und Longwa besuchen, das erste könnte zwar etwas zur Expedition werden. Mal schauen…

Wie schon das leckere Nachtessen, genoss ich hier wieder rein indische Mahlzeiten. Zum Frühstück gab es Fladenbrot, Curry-Gemüse, Tee und auch etwas Toast mit Butter und Konfitüre. Ich habe mir angewöhnt, die Butter vor dem Bestreichen zuerst zu kosten … ranzige ist nicht so mein Ding, obwohl ja nichts passiert, nur der Geschmack ist anders. Die Töchter der Gastgeberin servierten mir das Essen auf dem Balkon, direkt vor meinem Zimmer. Die Sonne schien mir bereits wärmend ins Gesicht, so dass die frische Nacht und die kalte Dusche schnell vergessen waren. Sie hätten mir zwar warmes Wasser gebracht, ich bevorzugte jedoch die kurze, aufweckende Variante. Einen guten-morgen Besuch in der Küche und dann zu beobachten, wir rund herum das Dorf erwacht ist für mich immer wieder ein spezielles Erlebnis und ein gelungener Start in den Tag.

So brachen wir später auf und besuchten als erste Tat den lokalen Markt hier in Mon. Wir hatten wiederum einen zusätzlichen Guide, er hiess Adniang, der Gegend dabei. Er zeigte mir dann auch ganz brav die verschiedenen Souvenirläden. Sie hatten tolle und farbige Andenken. Ich war dann eher an den Menschen interessiert, am Geschehen des Marktes mit seinen farbigen Früchten und Gewürzen. Das erste Mal sah ich hier geräucherte Wald-Raten im Angebot, 5-8 Stück gebündelt. Teiso klärte mich auf, dass der Verzerr von Stadt-Raten eher ungeeignet ist … aus bekannten Gründen. Daneben wurden auch wieder Insekten zum Verkauf angeboten, verpackt in Bambus-Rohren.

LONGWA AN DER GRENZE ZU MYANMAR (05.12.2018)

Danach ging es endlich los. Wir begaben uns auf den Weg in Richtung Longwa, ein bekannter Ort für Touristen, da sich dieser genau auf der Grenze zu Myanmar befindet. Kurz vor Pomching zweigten wir dann ab. Der erste Eindruck des Pfades, Strasse wäre wohl zu viel des Guten, versprach ein Abenteuer. Tief, verwaschene Fahrrillen waren von Anfang an deutlich sichtbar. Da alles trocken war, dachte ich, würde es für Mon kein Problem sein. So folgten wir im Schritttempo dem abfallenden Weg. Ein erster Ausblick auf den hoch oben gelegenen Ort zog uns in den Bann. Wir waren sehr gespannt auf die Bekanntschaft mit dem König des Dorfes. 

Nach den weiteren Kurven tauchten wir in schattiges Gelände ein, weiter unten war ein Fluss oder Bach zu sehen, den es wohl zu überbrücken galt, um dann steil einen Sonnenhang hinaufzufahren. Tia, eins nach dem anderen. Der Schatten hatte zur Folge, dass sich der Weg mehr und mehr als Schlammbahn entpuppte. Es ging soweit, dass wir das Fahrzeug alle verliessen, um die nächsten Meter zu inspizieren und die Tiefe des Schlammes zu messen. Ich denke, dass es Mon langsam mulmig wurde. Wir wagten dennoch weitere wenige 100m, Mon im Fahrzeug und wir beobachten es. Er zeigte ausgesprochene Off-Road Fahrkünste.

Nach wenigen Meter wieder ein Schlammloch. Dazu wurde es steiler und ich fragte mich, ob wir hier wohl wieder hinaufkommen. Hm, hinunter geht es immer und wir erreichten die Brücke. Auf der anderen Seite sah es vorerst nicht besser aus. Daher entschieden meine beiden Freunde, das Vorhaben aus Sicherheitsgründen aufzugeben und wir machten kehrt. Adniang und ich gingen schon mal voraus und sammelten Steine und Äste, da wir diese speziell an einem Ort benötigen würden. Denn dort musste eine kleine Stufe im Weg überwunden werden. Es kam wie erwartet…der Jeep blieb stecken und zu allem ‘Pech’ rutschte er langsam mit durchdrehenden Räder Richtung Abgrund. Ein kleiner Betonvorsprung hielt das Fahrzeug schlussendlich vor dem Absturz auf, auch wenn die Unterkannte des Bleches etwas eingedrückt wurde. Phuu, was nun. Nach einer Inspektion des Wegs begann Mon, die Stufe mittels Wagenheberstange abzutragen. Es war ein pickeln der besonderen Art. Danach bastelten wir eine sanfte Rampe mit dem gesammelten Material. Ich war sehr gespannt. Noch einmal bestaunten wir das Kunstwerk und Mon entschloss sich, jetzt oder nie. Teiso und ich hingen auf der Gegenseite des Abhangs am Fahrzeug, um dort mehr Gewicht auf den Boden zu bringen. Es funktionierte, der Betonvorsprung kratzte zwar noch etwas am Blech und dann war der Jeep über die Stelle hinweg. Von da an schafften wir es, wieder zurück auf den ursprünglichen Weg.

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Longwa ist ein fantastisch schöner Ort hoch oben in den Bergen. Auf der einen Seite sind die gerodeten Abhänge von Nagaland und auf der anderen Seite der geschützte Wald von Myanmar sichtbar. Die Konyak nehmen mehr und mehr des ursprünglichen Waldes für ihre Landwirtschaft wie Kartoffeln, Ananas und auch Koriander in Anspruch. Was dies ökologisch auf das System bedeutet, können sie nur schwer abschätzen. Jedoch zeige sich jetzt schon eine gewisse negative Auswirkung auf das Klima. Ich liess mir sagen, dass die Behörden mittels Aufklärung mit den Einwohnern Wege suchen, dass Wald und Landwirtschaft nebeneinander möglich sind. Zum Beispiel könne der Koriander auch zwischen den Bäumen des Waldes angebaut werden.

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Diese Art der Landgewinnung haben jedes Jahr zur Folge, dass im Februar ganze Landstriche angezündet werden, um das Land später nutzen zu können. Die Brände verursachen derart viel Rauch, dass oft die Sonne nicht mehr sichtbar ist, ganz zu schweigen, welchen Einfluss dies auf die Gesundheit der Stämme hier nimmt… alles ist in Rauch eingehüllt. So sah ich auf dem Weg etliche neue Felder, wo gefällte Sträucher und Äste der Bäume herumlagen und darauf warten, im Frühjahr in Brand gesteckt zu werden.

Zurück zum Dorf, auf der Anhöhe wollten wir gleich zu Beginn den König in seinem Langhaus besuchen und ihm auch die mitgebrachten Geschenke in Form von Naturalien (z.B. Tee, Kekse etc.) überreichen. Das Haus eines Königs zeichnet sich durch dessen Grösse und die etlichen Tier Trophäen im Eingangsbereich aus. Wir waren hier richtig. Ohne zu zögern betraten wir den Palmstroh-Palast. Im Inneren war zuerst der Empfangsraum gefolgt von einem Gang, wo es links und rechts in verschiedene Zimmer ging. Gerade aus war die Küche erkennbar.

Im ersten Zimmer stiessen wir auf die Verwandtschaft der Königsfamilie (Onkels etc.). Sie hockten im Kreis um ein Feuerchen und rauchten wohl gerade die Friedenspfeife, oder besser gesagt sie genehmigten sich Tee und etwas Opium. Dankend verzichtete ich auf die Pfeife, ein Schluck Tee war jedoch sehr willkommen. So gesellten wir uns zu ihnen und unterhielten uns so gut es ging ein bisschen auf English.

Später empfing uns dann auch die Gattin des Angh, die Königin. Ihr Gemahl ging gerade ausserhalb des Dorfes seinen Pflichten nach. Sie lud uns zu einem Tee mit Gebäck ein, kochte diesen für uns am offenen Feuer in der riesigen Küche. Hier kann gut und gerne für etliche Besucher ein leckeres Mahl zubereitet werden. Wir hockten rund ums Feuer und Teiso zeigte ihr auf dem Notebook einige Bilder des Landes. Es war eine angenehme, ungezwungene Stimmung und eine natürliche Nähe war spürbar, richtig toll und schön. Im Nebenzimmer spielten ihre 3 Kinder.

Das Haus schien richtiggehend öffentlich zu sein. Bald hockte sich neben mir ein Motorradfahrer aus Delhi nieder und wir tauschten uns über unsere verschiedenen Ferien-Erlebnisse aus. Es war voll spannend und eindrücklich. Genau das liebe ich auf meinen Reisen. Man weiss nie, wem man im nächsten Augenblick begegnet.

Nach dieser Stärkung und dem Abschied zeigte mir Adniang das Dorf. Wir schlenderten sicher während ein paar Stunden durch das Dorf und ich lernte so manches Handwerk der Bewohner kennen. Auch unzählige Kinder traf ich auf meinem Rundgang an. Ausgelassen und für jeden Spass zu haben, spielten sie da und dort an verschiedenen Ecken oder halfen bei den täglichen Dingen mit wie Holz sammeln, ihre Geschwister herumtragen und vieles mehr. 

Da war das halbe Dorf gemeinsam beschäftig, ein Dach einer Familie während 2 Tagen zu erneuern. Anscheinend muss jedes Dach nach 5 Jahren neu gedeckt werden, damit es regendicht bleibt.

Später besuchten wir den Dorf-Waffenmacher, der die Büchsen noch ganz von Hand fertigt, und die Gelegenheit bot sich mir, einem Ältesten des Dorfes zu begegnen, der noch die traditionellen Gesichts-Tattoos trägt. Was für ein Geschenk! Ja, so geht jeder seinen Talenten nach. Auch im Hause des Dorf-Künstlers waren wir und durften ihn beim Giessen seiner Kunstwerke beobachten.

Ohne es zu merken, neigte sich der Tag bald schon dem Ende zu und die Sonne färbte die Hügel von Nagaland bereits rot ein. Überraschung! Am Dorf Ende zauberte Mon Tisch und Stühle aus dem Auto. Selbstgemachter Masala Tee wurde von ihm serviert, dazu gab es wundervoll schmeckende Kekse. Was gibt es schöneres als bei einem Becher Tee den Sonnenuntergang zu geniessen. Auch kehrten die Bewohner vom Holzsammeln zurück oder ein junger Jäger machte sich auf, ein Stück Wild zu erlegen … natürlich mit einer Vorderlader-Doppellauf-Flinte aus der dorfeigenen Werkstatt. 

Zufrieden und mit unglaublich schönen Eindrücken verliessen wir das Dorf und begaben uns auf die nächtliche Heimfahrt nach Mon. Unterwegs wurden wir später von Einheimischen angehalten, da sich dort ein Unfall ereignete. Die zwei Insassen eines Wagens standen auf der Strasse und benötigten ärztliche Hilfe. Auf den ersten Blick kamen sie mit Schrammen davon. Ihr Auto lag etwa 150m den Hang hinunter auf dem Dach. Der Fahrer hatte wohl etwas zu viel Alkohol intus. Teiso verarztete beide so gut es ging und wir nahmen sie mit nach Mon. Die Fahrt dauerte jedoch noch 1.5 Stunden und der Jüngere der beiden hielt den Fahrer wach. Sie bestanden darauf, im dortigen Hostel auszusteigen und nicht im Spital. Wir hofften, dass sich beide wieder erholt haben. So fiel ich nach einem üppigen Abendessen, natürlich ein Reis-Gericht, zufrieden und voller Bilder in den Schlaf. Namaste für den Tag, die herzlichen Begegnungen, die Kids und die Gastfreundschaft aller Konyaks.

Vielen Dank lieber Patrick. Uns fällt es immer unendlich schwer aus deinen vielen berührenden Bildern die richtigen auszuwählen. So viel Nähe zu den Menschen aufzubauen ist nicht bei jeder Reise möglich. Darum sind wir von Terralaya Travels sehr stolz darauf, das diese Möglichkeit bei unseren Reisen gegeben ist und wir ganz individuell auf die Wünsche unserer Gäste eingehen können. Bewusstes und nachhaltiges Reisen steht bei uns im Vordergrund!

Sie möchten auch eine unvergessliche Reise in Indien verbringen? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Das Team von Terralaya Travels steht Ihnen sehr gerne zur Verfügung. Gemeinsam werden wir Ihren Indien Urlaub planen.

Indien: Meghalaya, kreuz und quer bereist – eine faszinierende Reise durch die “sieben Schwestern” Nordostindien.

Im letzten Monat haben wir den ausführlichen Bericht unseres lieben Gastes Patrick über die Region Assam veröffentlicht.

Jetzt freuen wir uns, Ihnen noch mehr von dieser Reise berichten zu können. In diesem Reisetagebuch geht es um die Region Meghalaya. Wissen Sie was Meghalaya bedeutet

Meghalaya – Heimstätte der Wolken 
 – kein Wunder, denn diese indische Region besteht überwiegend aus Berg- und Hügelland, in die Schluchten und kleine Täler eingeschnitten sind. 

Wir haben eine solche Fülle an schönen und beeindruckenden Fotos über Meghalaya Indien von Patrick erhalten, dass wir uns einfach nicht entscheiden konnten. Daher ist der Artikel wirklich von von Bildern und wir hoffen das Sie so einen tollen Eindruck vom Land, der Kultur und vor allem den menschen erhalten!

Kommen Sie mit auf eine ganz besondere Reise durch Nord Ost Indien

Hier geht es weiter zum Artikel über Meghalaya

Sie erhalten in diesem Reisebericht ganz viele Inspirationen, Indien Informationen und Bilder um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Sie haben Fragen? Rufen Sie uns gerne an. Gerne planen wir auch Ihre ganz persönliche Reise in Indien www.terralaya.com

Reise Info Assam entdecken – Eintauchen in das kulturelle Indien!

Ich freue mich sehr einen solch ausführlichen Reisebericht heute veröffentlichen zu können. Terralaya Travels hat für Patrick eine ganz individuelle Reise erstellt. 3,5 Wochen fuhr er mit Guides , organisiert durch Terralaya Travels, durch Nord Ost Indien.
Und hier erleben Sie ganz hautnah eine Etappe der Reise, ASSAM.

So entdeckte ich die Region Assam

Von Zürich über Dubai und Kalkota erreichte ich am nächsten Tag den Flughafen von Guwahati. Der Flug mit Emirates war sehr angenehm, die Zwischenlandungen ausreichend kurz, damit auch mein Gepäck mitkam. Einer der Flüge war mit der Boeing A380, welche reihenweise freie Stühle aufwies. So war sogar leichtes Dösen ausgestreckt auf 4 Sitzplätzen möglich, welch ein dankbarer Luxus.

Am Flughafen in Guwahati war dann erst mal Geldwechsel angesagt, da es nicht länger erlaubt ist, indische Rupien einzuführen. Eine in der Gepäckhalle stehende Wechselstube war sehr willkommen, um einige tausend Rupien zu wechseln. Meine Schweizer Franken waren dabei kein Problem. Erst später bemerkte ich, dass es ausserhalb auch Geldautomaten gab. ATM’s sind überhaupt an vielen grösseren Orten verfügbar und akzeptieren VISA und Mastercards.

Bereits bei der Gepäckausgabe durfte ich dann die indische Zeit spüren. Geduldig wartete ich auf meinen Rollkoffer, der letztendlich doch noch den Weg zu mir fand. Ich begann mir bereits auszudenken, wie wohl das Lost&Found Prozedere hier abläuft.

Happy und bereit für das Abenteuer verliess ich die Ankunftshalle. Als Europäer fällt man bereits hier etwas auf. Und so war es nicht verwunderlich, dass mich Teiso sehr schnell erkannte und mich herzlich begrüsste. Das Gepäck war schnell im weissen verstaut und schon ging es los Richtung Guwahati City, eine Millionen Stadt und sehr weitläufig. Ich liebe es, mich auf den Strassen Indiens chauffieren zu lassen. Das freundliche Hupen wird mich von nun an viele Tage begleiten.

Allgemein sind die Strassen in Assam in sehr gutem Zustand. Wir fuhren auf Nebenstrassen wie auch auf dem Asian Highway 2 (AH2), der aktuell seit vielen Jahren zu einer mehrspurigen Fernstrasse mit einer Länge von über 13’000km von Indonesien bis in den Iran umgebaut wird. An manchen Orten ist er bereits fertig. Vielerorts sind die Bauarbeiten jedoch noch voll im Gange. Ein Interessantes Projekt zu dem sich verschiedene Länder verpflichtet haben.

Assam im Überblick

Assam besticht durch die grossen, weiten und ebenen Tee- und Reisfelder. Sie erstrecken sich km-weit entlang des Brahmaputra, des wasserreichsten Stromes Asiens und mit seinen 3100 km eines der längsten Flüsse der Erde. Das Land ist fruchtbar und während des Monsuns oft überschwemmt. Der Pegel des Stromes steigt dann ohne weiteres 2-3 m, was einen wesentlichen Einfluss auf das Erscheinungsbild, die Tierwelt und v.a. die Lebensumstände der Bevölkerung nimmt. Anpassung für alles Leben hier ist in dieser Situation sehr relevant. Neben Landwirtschaft ist daher auch die Fischerei weit verbreitet.

So führte mich meine Reise oft wieder zurück nach Assam, um ein anderes Bundesland zu erreichen. 

Kamakhya Tempel in Guwahati
und die Geschichte der 51 heiligen Orte

22.11.2018 Bereits auf den ersten Kilometer nach dem Flughafen erwähnte Teiso, dass wir in Guwahati eine bedeutende Tempelanlage besuchen werden. Es sei eines der 51. heiligsten Orte, wo von die meisten in Indien sind. Ich war erstaunt über die Zahl … gemäss einer Legende wurde die verstorbene Gattin des immens trauernden Lord Shiva von Vishnu (Gott des Schutzes, der Erhalteung) in 51 Teile geteilt und auf die Erde verteilt, einer ‘fiel’ dabei hier nieder in Guwahati. 

Auf dem Fussweg hoch zum Tempel passierten wir viele Verkaufsstände und zeigt daher, dass es sich um einen besonderen Ort handeln musste. Noch heute werden täglich 4 Ziegen geopfert. Dies war etwas gewöhnungsbedürftig, gehört jedoch zum kulturellen Erbe. 

Es ist ein Ort, wo täglich viele Gläubig hin-pilgern und in langen Reihen anstehen, um ins Innere des Tempels zu gelangen.

Fahrt zum Kazirange National Park

28.11.2018 Wie üblich ging es um 08:30 los und meine beiden Freunde holten mich ab. Wir waren in der Zwischenzeit ein richtiges Dream-Team und ich verstand mich mit beiden sehr gut. Wir hatten die gleiche Wellenlänge und wenn ich Zeit für mich brauchte … oder sie für sich, war das ganz selbstverständlich. So mag ich es, Raum für jeden lassen.

Also, kurz nach Shillong macht wir am Umiam Lake View Point nochmals einen «touristischen» Halt, dies mit vielen anderen indischen Indern (= jene aus Zentralindien). Eine herrliche Aussicht rüber zum Barapani Boathouse bot sich uns. Die Abschrankung war schnell umgangen, um keine unerwünschten Geländer im Bild zu haben. 

Von da an ging es stetig bergab Richtung Ebene und somit dem Brahmaputra.  Die kurvenreiche Strasse vorbei an Jyntru und weiter nach Pahammawleiñ lässt nur ein gemächlicheres Tempo zu. So war nach einer langen Sitzpause ein erfrischender Halt mit Früchten sehr willkommen. Weiter des Weges säumten sich dann und wann typisch farbenfrohe indische Lastwagen an Tankstellen. Überhaupt wurde hier in der Ebene wieder viel mehr transportiert. 

Backsteinbrennerei SBI, Indische Handwerkskunst

Aufgefallen sind mir irgendwann die vorbeiziehenden rauchenden Schornsteine in der Nähe, die immer wieder auftauchten. Auf meine Frage hin, was dies denn sei, verliessen wir kurzentschlossen den Highway und suchten nach einem Weg zu einem dieser riesigen Kamine. Dann klärte sich meine Frage … es werden Backsteine hergestellt und eben am Schluss «gebacken». Wir machten uns auf, das ganze aus der Nähe zu betrachten. Ganze Familien sind auf dem Arbeitsfeld verteilt, gross und klein, Väter, Mütter und Kinder, die meisten bengalischer Abstammung, wie ich mir sagen liess. Sie arbeiten hier während der Trockenzeit. Manche Kid’s legten gerade eine spielerische Pause ein, andere waren tatkräftig am Formen des Lehms zu Blöcken. 

Die Lehmblöcke trocknet man dann an der Sonne. Um die Abendzeit, wenn es kühler ist, treffen sich alle und tragen 6-8 getrocknete Steine auf dem Kopf zur freien Grube, wo sie in Reihen aufgestapelt werden. Die Grube wird dann zugedeckt und in die Gänge der Reihen durch ein Loch von oben glühende und brennende Kohle zugegeben. So bleiben die Steine 15 Tage unter der Erde, bis sie abgekühlt sind. Der ganze Bereich um das Kamin ist verschiedene Gruben unterteilt, damit abgekühlte Backsteine herausgetragen werden können, während dem die anderen noch liegen bleiben.

Fisherman in Morigaon

Nach diesen interessanten Eindrücken und wiederum tollen Begegnungen mit Einheimischen, im speziellen den aufgeschlossenen Kindern, fuhren wir weiter. Was wäre ein Fluss ohne Fischer. Nahe Morigaon schenkten wir uns eine Pause, um den Fischern bei ihrem Handwerk zuzuschauen. Durch den Sumpf watend werfen sie in regelmässigen Abständen ihr Netz in den Fluss und hoffen auf einen guten Fang. Die Wurf-Technik faszinierte mich sehr.

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Arbeitenden zuzuschauen macht einen selbst etwas müde. In der Folge und nach einer Teepause in einem Dhaba Highway Restaurant (gutes Essen für ursprünglich Fernfahrer) reisten wir zügig zum Nationalpark. Je näher wir kamen, desto grüner wurde die Fauna wieder. Palmen, Ananas, Mangos säumten wieder den Weg. Und da war es, bereits am Anfang des Parkes sahen wir es aus der Ferne, das berühmte und geschützte Panzernashorn. Wow, erst gerade angekommen und bereits solch ein Anblick. 

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Kaziranga National Park

28.11-30.11.2018 Happy ging es dann zur Unterkunft, der Diphlu River Lodge, welche in privatem Besitz ist und sich direkt am Rande des Kaziranga National Parkes befindet, nur ein schmaler Fluss liegt dazwischen. So wurde mir auch empfohlen, sich nach Einbruch der Nacht nicht mehr an den Fluss zu begeben. Anscheindend traf man schon Tiger an.

Ranesh, der Besitzer/General Manager oder so, ist ein toller Gastgeber und wir hatten eine spannende Unterhaltung bei einem Glas Feinstöfflichem.

Elefantenreiten in Indien

Der Tag begann heute morgen früh. Um 5:00 war ich bereits auf, es war noch dunkel, und ich machte mich parat für die Morgen-Pirsch mit den Elephanten im nahen Nationalpark. Ich war für die zweite Gruppe an diesem Morgen angemeldet. Der Treffpunkt war 5:45 an der Rezeption mit dem Guide des Parkes und natürlich mit Teiso. Wir waren zu viert, Toni, ein weiterer Schweizer aus Basel, gesellte sich zu uns. Auch er liebt es, Naturbilder zu schiessen. Schnell freundeten wir uns an und dann ging es bereits im offenen Jeep zum 20min entfernten Parkeingang. Es war frisch und ich froh, eine Jacke mitgenommen zu haben. 

Langsam dämmerte es bereits, als wir entlang der Strasse fuhren. Endlich bogen wir links von der Hauptstrasse ab und schon bald stoppten wir am Parkeingang, das Gate war für uns noch zu.  Etliche Touristen Jeeps warteten dort und verschiedene Sprachen aus aller Welt drangen an unser Ohr. Der Stopp erlaubte uns, die aufgehende Sonne und damit einige wunderschöne Stimmungsbilder einzufangen.

Nach gut einer halben Stunde war es dann soweit, der Durchlass wurde gewährt und wir fuhren noch ein paar wenige Minuten off-road zum Sammelplatz, wo die Elephanten bestiegen werden. Es hatte eine Art Hochstand, damit man leicht auf den Elephanten-Rücken gelangen konnte. Toni und ich stellten uns in die Reihe und warteten, ich war sehr gespannt. Es vergingen wenige Minuten, bis wir die Elephanten durch den Morgennebel erblickten, die erste Gruppe kehrte zurück. Welche eine Freude! Schnell waren alle abgestiegen und wir waren an der Reihe. Überraschenderweise holte uns unser Guide aus der sich anstellenden Reihe und wird bestiegen zügig unsere Elephanten-Kuh. All waren wohl etwas aufgeregt, einige wollten auch die besten Plätze. Ich nahm hinter dem Mahut Platz und Toni hinter mir. So waren wir zu dritt auf unsere Lady. Ich war aufgeregt.

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Schon bald ging es los, es waren sicher 8-12 Elephantenkühe inkl. ein paar Jungtiere … und es verging keine Minuten, bis ein Rascheln unsere Aufmerksamkeit weckte … da, ein Rhino ca. 10m von uns weg. Es liess sich gar nicht stören, hebt nicht mal seinen Kopf und frass unbekümmert weiter. Wow, das ist ja super! 

Die Gruppe ging bereits durch den Nebel und das mann-hohe Elephantengras weiter und wir waren mit unserem Guide immer noch beim Rhino … sehr schön, das passte mir sehr. Wir hatten überhaupt einen tollen Mahut, denn wir waren auch später mehrheitlich abseits und etwas entfernt von der Gruppe unterwegs. Dies begrüssten wir sehr, es gab uns Raum für die Begegnungen mit den Tieren und fürs Fotografieren. Einmal durchquerten wir alleine sogar einen kleinen See … dies war ganz speziell, überall Wasser um sich herum zu haben. Ein sehr mulmiges Gefühl, wir hatten dennoch volles Vertrauen in unsere Lady.

Tia, der ca. 1 stündige Ritt hat sich voll gelohnt. Mystisch sich im Nebel zu bewegen, die Tierwelt sehr nahe zu erleben war fantastisch. Uns begegneten viele Panzernashörner, z.T. mit ihren Jungen, Rehe, Wildschweine, Störche und andere Vögel. Eines der Schweine folgte dem Elephanten sogar … ich denke, dass so ein grösserer Elephantenhaufen vielleicht eine schmackhafte Nahrung für den Eber sein könnte. Je nu, wir haben es nicht herausgefunden.

Für mich orientierungslos erreichten wir nach einer lang gefühlten Zeit unser Ziel und bedankten uns von beiden, dem Elephantenführer und seiner Lady. Es war einfach sehr schön. Wir erfuhren auch, dass nach den Morgenritten, sich die Elephanten frei im Park bewegen können. Also leben auch sie hier ein angenehmes Dasein. Das machte mich froh!

Nach diesen voll freudigen Eindrücken gab es erstmal Frühstück mit Ei, belegten Broten und O-Jus, dazu mein geliebter Masala Tee. Wunderbar!

Jeep Safari – das wilde Indien mit Nashorn, Adler, Hirsch und vielen anderen Tieren!

29.11.2018 Nach der wohlverdienten Pause machten wir uns nunmehr wieder zu viert auf, den östlichen Nationalpark mit dem Jeep in einer 3 stündigen Fahrt zu erleben. Am Nachmittag war dann der westliche Teil auf dem Plan. Bei beiden Fahrten bei sehr angenehm warmen Temperaturen waren wir nicht die einzigen. Etliche Fahrzeuge hatten dasselbe Programm, verständlich. Doch auch jetzt schauten wir darauf, möglichst am Anfang oder dann am Schluss der Karawane zu sein, dies umso mehr, als dass einige Besucher wohl es lieben, die Natur mit lauten Kommentaren zu geniessen. Die Fahrten waren ein Traum, auch wenn uns der Tiger verborgen blieb. Dafür zeigten sich Otterpaare, sicher an die 30 Rhino’s, viele wilden Büffel, Wildschweine, Bindenseeadler, Barasingha Hirsche, Leguane, ein gigantisches schwarzes Eichhorn, Wasserschildkröten, einen Elephanten Bullen und etliche Vögle, auch Kingfischer, Enten und Störche.

Auf der ganzen Fahrt war es streng verboten, das Fahrzeug zu verlassen (auch nicht für einen WC Gang). Also unbedingt vorher Pipi machen. Die Abendstunden im Park zu erleben waren genauso Ausdruckstark wie jene am Morgen. So taucht die Abendsonne die Landschaft in ein warmes Licht bevor sie hinter dem Horizont den Tag besiegelt. Es dunkelte bereits, als wir den Park voller Glücksgefühl verliessen und zur Lodge zurückkehrten. Dort wartete ein grandioses Abend-Dinner auf mich. Alles typisch indische Gerichte, Suppe, Curry Gerichte mit Gemüse, verschiedenes Fleisch und Fisch mit Reis. In der Zwischenzeit ass ich alles, auch rohes Gemüse. Ich vertraute ganz auf die sorgfältige Zubereitung für uns Europäer.

Fahrt nach Jorhat

03.12.2018 Voll berauscht von den vergangenen Tagen in Kohima am Festival hiess es heute, Abschied zu nehmen und die staubige Strasse wieder zurück zu fahren, nach Dimapur, und dann Jorhat anzusteuern. Es würde ein langer Tag werden und ich sagte mir heute, lass mich das Wegstück bewusst wahrnehmen.

Entlang der staubigen Passstrasse zeigten sich oftmals Wellblech-Hütten, wo ganz Familien der Bauarbeiter während dem Bau der Strasse wohnen. Dann und wann stand da ein defekter Lastwagen, der wohl darauf wartete, dass die Ersatzteile von irgendwoher kommen mögen. Oder er wurde einfach abgestellt und jeder bediente sich an noch brauchbaren Teilen, bis nur noch ein Skelett übrig war.

In Damipur wurde mir wieder bewusst, wie hier noch alles selbst und von Hand hergestellt wird. Ein Jüngling schlief gerade Holz für Möbel neben der Strasse, dort ein Mann, der ‘silberne’ Blechkisten gekonnt und ohne Plan zusammenbaute. Oder etwas später eine typisch indische Nähmaschine, welche noch wie früher per Beinarbeit mit dem Riemen in Gang gesetzt wird. Alles Künstler ihrer Art.

Einen Tee gefällig? Dieser durfte auf keinen Fall während den langen Stunden im Auto fehlen. Die kleinen Tee-Häuser liefern immer wieder tolles Bildmaterial, wo Lichteffekte zusammen mit dem Rauch des Feuers auftraten.

Die weitere Fahrt auf der Assam Ebene führte uns vorbei an Reisfeldern, wo emsig die Halme zusammengetragen wurden. Ich liess mir erzählen, dass der Reis entweder von Hand geklopft wird oder sie führen 2-3 Kühe im Kreis über die am Boden verstreuten Halme-Büsche. 

Der Besuch eines weiteren Marktes in der Nähe von Hanjanglangso war eine nette Abwechslung. Oftmals fragten mich bei solche Stopps junge Männer, Schüler nach einem Selfie mit ihnen. Ich glaube, ich bin noch nie soviel zusammen fotografiert worden. Was immer wieder sehr lustig und zeigt, dass sie doch sehr aufgeschlossen. Übrigens, schon mal Insekten probiert? Ich auch nicht, noch nicht. Interessant, die lebendigen, gelblichen Raupen. Es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass an Märkten diese verkauft werden. Who knows, in wenigen Jahren wird es vielleicht auch hier normal sein.

Auf dem weiteren Weg machten wir dann noch einen Abstecher, es soll eine Abkürzung gewesen sein … hatte jedoch mein Zweifel. Wir fuhren durch ein Karbi Stamm Gebiet. Ihre Häuser sind sehr interessant und schön gebaut. Die Wände logischerweise aus Bambus und mit feinem, weissem Lehm verputzt, dazu ein Palm-Strohdach. Jedes Haus hatte seinen Garten, abgetrennt durch einen geflochtenen Bambus-Hag.

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Schon bald neigte sich danach der Tag dem Ende zu und wir überquerten zum richtigen Zeitpunkt des Sonnenunterganges einen Fluss, um noch ein paar lohnende Bilder zu schiessen. Meine Unterkunft war dann nicht mehr weit. Ich erreicht das ehemalige und restaurierte britische Tee-Herrenhaus Thengal Manor by Night. Als Überraschung war gerade eine Hochzeit am Ausklingen und der Bräutigam nahm mich in Empfang mit der freundlichen Einladung, mich später noch zu ihnen zu gesellen. Oh, welche eine Überraschung. Nach einem tollen indischen Dinner mit persönlichem Bediensteten traf ich dann noch kurz einige Gäste am Feuer, verabschiedete mich dennoch bald, da ich voll müde war … vom Sitzen im Auto ;-). Und ich wollte auch mein übergrosses und luxuriöse Zimmer ein wenig geniessen. 

Fahrt nach Dibrugarh

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06.12.2018 Manchen Orts ist es nicht selbstverständlich, fliessendes Wasser im Hause zu haben und es darf vom nahen Ziehbrunnen geholt werden, wie hier beim Guesthouse. Nach dem Frühstück verliessen wir Mon und somit Nagaland. Ich werde bestimmt zurückkehren in dieses Juwel von Nordost Indien mit seinen Murongs. Die Fahrt führte uns heute zurück nach Assam, nach Dibrugarh.

In der Nähe von Tuimei machten wir nochmals Halt, um noch einmal ein kleineres Murong der Konyak zu besichtigen. Es steht etwas erhöht im Zentrum des Dorfes und wird anhand der vorhandenen Habseligkeiten im Innenraum wohl noch Schlafstätte genutzt. Teiso erzählte mir an diesem Ort mehr über den Stamm der Konyak und die Kopfjäger.

Junge angehende Krieger der Konyak verlassen ihre Familien, um im Morung zu leben und sich dort das Wissen, die Bräuche ihres Stammes anzueignen. Es ist gewissermassen die Stufe vor dem Erwachsenenwerden und die Aufnahme in die Riege der Krieger. Doch was sind Kopfjäger? Die Konyak haben oder hatten den Glauben, dass wenn sie einem fremden Stammesmitglied den Kopf abschlagen, sie dessen Geist übernehmen und so stärker werden, sie in Besitz seines Wissens und seiner geistigen Stärke gelangen. Dies wurde allgemein bis in die 70er Jahre praktiziert, letztmals 2004, also gar nicht so lange her. Dabei ging es nicht um willkürliches Köpfe abschlagen. Oftmals waren weitreichende Gründe für den Entscheid von Bedeutung (z.B. Landeigentum, Bedrohungen), jedoch selten Rache und der Stammes-Schamane gab den Zeitpunkt mittels eines Rituals frei. 

Damals wurden die abgeschlagenen Köpfe vor dem Morung auf Pfählen ausgestellt und ‘getrocknet’, bevor sie ins Innere verlegt wurden. Je höher das Opfer in der Hierarchie des anderen Stammes war oder sogar Stammes Tattoos durch einen aussergewöhnlichen Verdienst aufwiesen, desto mehr Geistes-Kraft glaubte man, sich erbeutet zu haben. Um Rache in solchen Aktionen zu vermeiden, schmierten die Sieger den Köpfen Schweinefett über die Augen, um eine Revenge zu vermeiden und damit der Täter geistig nicht gesehen wird.

Heute wird dies nicht mehr praktiziert. Im Gegenteil, 80% der Nagaland Bewohner sind Christen. Wir durften gerade in der Vorweihnachtszeit in vielen Dörfern sehen, dass Jesu-Krippen liebevoll aufgebaut und geschmückt wurden.

Wir trafen nach unserer Lektion über die Kopfjäger einen Stammes-Ältesten auf dem Platz. Welch ‘zufällige’ Gegebenheit trat er just in diesen Augenblicken auf die Bildfläche. Ein Portrait durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn es mich etwas Weniges gekostet hat. Solch ausdrucksstarke Bilder bedeuten mir sehr viel und wenn er mit diesem kleinen Verdienst seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist es eine Win-Win Situation, danke mein Freund.

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Nach dieser Lehrstunde machten wir uns auf den Weg nach Dibrugarh. Neben den Weihnachtskrippen schmückten die Bewohner zu dieser Zeit auch ganze Strassenabschnitte mit weissen Zweigen. Wer weiss, vielleicht war es die Landemarkierung für den Sankt Nikolaus, damit er wusste, wo er die Geschenke bringen durfte.

Kurz nach der Grenze in Assam bat ich um einen Halt, um endlich ein paar Bilder der vielen ReisarbeiterInnen zu machen. Es war eine fröhliche Gruppe, sobald sie mich erblickten, begrüssten sie mich herzlich aus der Ferne und hatten wohl ihre Freude daran … herrlich, solche Grüsse zu empfangen.

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Weiter ging es auf Nebenstrassen, vorbei an den gewohnten Reis- und Teefeldern, wo immer noch fleissig geerntet wurde. Später besuchten wir nochmals einen Markt. Auffallend war, dass hier vor allem Männer ihre Waren zum Verkauf anboten. So spazierte ich durch die Stände, hatte da und dort einen Chat mit Jungs und wurde wieder mehrmals für ein gemeinsames Selfie angefragt. 

Auf der weiteren Reise durch Assam begegneten uns auch wieder Fischer, die entweder mit einer Rute ihr Glück versuchten oder mit grossen Netzen ihrer Arbeit nachgingen. Es muss eine schlammige Angelegenheit gewesen sein. Diese kleinen Fische werden als Ganzes gegrillt oder an der Luft getrocknet. 

Ich weisse nicht, wie es Teiso immer gemacht hat, jedoch erreichten wir Dibrugarh und somit den Brahmaputra exakt wieder zum Sonnenuntergang. Stimmungsvoll und rot glühend ging die Sonne hinter dem River Bett unter und liess eine ruhevolle Stille aufkommen. Entspannt und etwas gedankenversunken begaben wir uns danach zur bekannten Markthalle in der Stadt. Zügig erhielt ich einen ersten Eindruck und bevor wir zum Hotel «Tea County» fuhren, war für mich klar, dass ich anstelle des Abendessens meine Zeit hier in den Gassen verbringen werde. Ich merkte mir daher sehr genau, wohin ich zu gehen habe. Alleine machte ich mich also auf, das nächtliche Treiben in dieser Ecke der Stadt zu erleben. Ich fühlte mich sehr sicher, bei Dunkelheit die Strassen entlang zu gehen. Viele Handwerker waren immer noch an ihrer Arbeit. Da wurde gerade fleissig Metall getrennt oder geschweisst. Sicherheitsvorkehrungen bei solchen Tätigkeiten sind hier eher selten anzutreffen. Ich tauchte ein in die Gassen und liess mich verzaubern. Als Abendessen gab es an einem Stand zwei Portionen Momo’s. Wau, ich liebe diese Dinger einfach!

Another day was gone.

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Fahrt nach Majuli & Majuli

13.-15.12.2018 Ziro werde ich ewig in Erinnerung behalten. Dieses Plateau mit seinen wunderbaren Menschen und den vernebelten Morgenstimmungen hat mein Herz berührt. Nun, nach einem typisch indischen Frühstück ging es heute nach Majuli, meine letzte Station an dieser Ecke der Welt.

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In der Nähe von Yazali machten wir bereits wieder halt, um noch einmal zu Fuss einen Abstecher in ein Nashi Dorf zu machen. Wir kamen nicht weit und aus dem Langhaus des Dorfes erklangen Stimmen, dass wir uns zu ihnen gesellen sollen. Das halbe oder ganze Dorf hatte sich dort versammelt. So stiegen wir die Stufen zum Eingang hoch und man begrüsste uns herzlich. Wie wir erfuhren, gehörten alle Anwesenden praktisch der gleichen Familie an. Der Opa hatte 15 Ehefrauen und daraus entstand eine Sippe mit 100 Enkelkinder. So gesehen war das ganze Dorf eine einzige Familie, wow. Das überstieg im ersten Augenblick meine Vorstellungskraft und fühlte sich wunderbar an. Das Haus selber hatte 3 offene Feuerstellen, normalerweise eine für jede Frau … bei 15 Frauen wäre das wohl ein mega Langhaus geworden. Es war auch so schon sehr gross. 

Wir blieben einige Zeit, sprachen mit den Leuten, liessen mit uns Selfies machen und setzten dann unseren Spaziergang hinunter zu den anderen Häuser fort und weiter zu Mon, der bereits auf uns wartete. Es war ein ungewöhnliches Erlebnis für mich, da ich ganz anders erzogen wurde. Die Fahrt ging weiter durch den dichten Dschungel bis zum Lower Subansiri District View Point, mit Sicht auf den unter uns liegenden Staudamm mit der Ranganadi Hydro Electric Power Station. Die Aussicht war beeindruckend schön. Von weitem erkannten wir am Ufer eine Familie Mithun Kühe mit Jungen und einen Bullen.

Assam kam näher und damit die warme Ebene. Wir legten eine letzte Pause ein, um ein paar Flechtkörbe Mandarinen zu kaufen. Teiso und Mon wollten sie als Weihnachtsgeschenke nach Hause mitbringen. Sie schmeckten auch super lecker, ganz anders als ich es von zu Hause her kenne, logisch, ganz frisch von den Bäumen. 

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Mit dem Mandarinengeschmack im Munde vorbei an Senfkorn-Feldern erreichten wir die Fähre, die uns auf die Insel Majuli bringen wird. Übrigens ist sie die grösste Flussinsel der Welt, wurde gerade im 2018 definitiv bestätigt. Nun die Fähre sah immer noch gleich aus, gleiches Prozedere und im Nu legten wir ab. Die Überfahrt dauerte nicht lange, die Sonne war bereits am Niedergehen. 

Angekommen, mussten wir Gas geben. Denn Majuli hat eine aus Holz und Bambus gebaute längere Brücke, wie in Myanmar, welche zum Sonnenuntergang ein unglaublich schönes Motiv darstellt. Es blieben uns nur 15min. Ich sage mir in solchen Situationen oft innerlich, wir schaffen es … wir schaffen es … ein Mantra, welches Hilft und ja, wir schafften es auf die Minute genau. Es passt immer, so oder so.

Danach gönnten wir uns ein gemächlicheres Tempo, beobachteten da und dort wie Kühe Heim gebracht wurden, wie der Rauch eines Feuers mystisch sich ausdehnte anstatt in die Höhe zu steigen und genossen einfach die Dämmerung auf der Fahrt zur Unterkunft Mepo Okum, ein Eco Camp mit meiner eigenen Hütte. Jujui, wieder ein Häuschen für mich. Müde vom Sitzen und den Erlebnissen war ich froh, bald in die Federn gehen zu dürfen. Morgen früh meinte Teiso, wollten wir den Sonnenaufgang mit Nebel am nahen River erleben … das hiess um 5i auf. Ok, «machen wir», dachte ich, let’s see.

Noch mehr Handwerkskunst in Nordost Indien… Potteries

14.12.2018 Um Mitternacht stand ich nochmals auf, um den klaren Sternenhimmel nach dem vorausgesagten Meteorsturm abzusuchen. Einige Sternschnuppen huschten von Zeit zu Zeit vorbei, doch von einem Sturm konnten keine Rede sein. Je nu, einen Versuch war es wert.

So begab ich mich wieder unter das Moskitonetz und schlief bis zum nächsten Termin. Pünktlich um 5 Uhr war ich dann auf dem Platz vor dem Essenshaus und wartete auf Teiso. Mit Stirnlampen ausgestattet, marschierten wir kurze Zeit später zum Fluss. Hm, der Nebel blieb heute morgen wohl aus. Wir entschieden uns, die Übung abzubrechen. Ich ging dann zurück, konnte jedoch nicht mehr schlafen und machte mich auf, dem Fluss entlang einige Motive zu suchen und wurde fündig. Auch tat mir die Stille im Hinblick auf die baldige Abreise unglaublich gut, es war schon fast meditativ.

Gestärkt mit einem tollen indischen Frühstück brachen wir diesmal später am Morgen auf, die weitere Umgebung zu erkunden, wo vor allem Mishing Stämme sich angesiedelt haben. Es sollte ein sehr abwechslungsreiches Programm werden, zuerst fuhren wir zu den berühmten Töpfereien, denke es war in der Nähe des Tuni River im Gebiet von Doria Gaon. Auf jeden Fall waren da ganze Familienbetriebe, die Lehmtöpfe herstellten und sich die Brennöfen teilten. Gerne liessen wir uns die Machart vorführen und im Nu entstanden gleichförmige Töpfe in unterschiedlichen Grössen, die zu Duzenden dann gebrannt werden. Jeder Topf wird danach auf ihre Qualität überprüft und allenfalls ausgebessert. Der Lehm stammte von den Ufern der Flüsse. Sie bieten wirklich vieles und sind so gesehen die Lebensader für viele Einwohner. Während dem Monsum wird dieser Bereich überschwemmt und viele Hausbesitzer bleiben, wie uns erzählt wurde. Ihre Häuser sind so konstruiert, dass ihre einfachen Einrichtungen wie z.B. Feuerstelle, Betten in die Höhe verlegt werden konnten.

Zu Fuss spazierten wir weiter, gelangten zu zwei Männern, die Holzbretter aus einem Stamm sägten … wohlverstanden, alles von Hand mit einem sicher 2m langen Sägeblatt. Wirklich ein spannender Ort. Jugendliche waren weiter vorne im Fluss und fingen von Hand Fische und dort recycelte ein älterer Mann ein altes Boot, entnahm die uralten Nägel und stemmte die schweren Bretter auseinander. Innerhalb weniger Meter begegneten wir einer Vielfallt von Tätigkeiten, ein jeder vollkommen fokussiert auf seine Arbeit, wirklich toll.

Durch unsere süssen Geschenke an ihre Kinder berührt, nahm uns zum Schluss eine Bewohnerin mit in ihr Haus, präsentierte voller Stolz ihre Töpfe und servierte am Ende Betelnuss mit Leim-Blatt. Tia, nun konnte ich nicht nein sagen. Teiso, mein Guide, sagte mir auf englisch einfach, ich solle die Spucke nicht schlucken, was ich dann auch tat. Sobald wir mit dem Fahrzeug ausser Reichweite waren, war es Zeit, mich von der Nuss zu trennen. 

Sri Sri Samaguri Sara Monastery und die schönsten Masken aus Indien

14.12.2018 Als nächste Attraktion besuchten wir das Kloster «Sri Sri Samaguri Satra», wo Masken von Shiva in seinen verschiedenen Erscheinungen hergestellt werden. Speziell an diesem Kloster war, dass die Mitglieder heiraten dürfen und in eigenen Häuser leben. Dort trafen wir den Sohn vom Priester Sri Koshakanta Dev Goswami, dem Träger der Sangeet Natok Academy Auszeichnung vom Jahre 2003. Er erzählte uns dies mit vollem Stolz und führte uns anschliessend durch die Maskenhalle. Eine Maske benötigt grundsätzlich 4 Herstellungsschritte: 1. mit Bambus das Grundgerüst fertigen / 2. eine Art Kleister auftragen / 3. mit Mörtel das Gesicht formen / 4. die Farbe auftragen

Bestellt werden diese Masken von ganz Indien. Er hatte gerade für Mumbai 14 Stück versandt bereit.

Besuch der Senföl Fabrik

14.12.2018 Nach diesen farbigen Eindrücken führte mich der nächste Besuch zur Senföl Fabrik. Die riesigen gelben Senfkorn Felder hatte ich ja ganz am Anfang meiner Reise bereits sehen können. Hier wurden die Körner nun auf zwei Arten kalt gepresst. Das eine Vorgehen presst die Körner mittels Kolben in einer Art Trichter und das Öl tropft unten heraus. Dies ist die intensivere Methode und ein Durchgang reicht. Im anderen Fall kippt man die Körner in einen Trog und eine Schnecke schiebt die Masse in den Verdichtungsbereich. Dahinter kommt die gepresste Masse wieder heraus und wird erneut in den Trog gegeben. 

Währendem ich mich in der Fabrik umsah, kauften meine beiden Begleiter einige Kanister Öl für Freunde und Verwandte zu Hause. Ist wohl sehr begehrt.

Ute Kamalabari Sara Monastery

14.12.2018 So, der Tag war bald geschafft. Die Besichtigung des Klosters «Uttar Kamalabari Satra» war heute unsere letzte Station. Es leben dort an die 200 Mönche, unverheiratet. Wir sahen auch etliche Kinder und Jugendliche. Mit 5 Jahren werden sie nach erfolgtem Eignungsverfahren in das Kloster aufgenommen und einem erfahrenen Mönch zur Obhut unterstellt. Ab dann leben beide gemeinsam in der gleichen Wohnung. Ein Mönch hat also nicht nur ein Zimmerchen, nein, er bewohnt mehrere Räume, inkl. Küche. 

Die friedliche und entspannte Stimmung war richtiggehend spürbar. Das Kloster besitzt auch etwas Land, welches an Bewohner des Ortes verpachtet ist. Als Gegenleistung beliefern die Pächter das Kloster mit Reis. Als wir so durch die leeren Gänge gingen, waren da und dort Reisballen aufgeschichtet, bereit zum Dreschen. Da öffnete sich eine Tür und ein 90jährigen Mönch machte es sich auf dem kalten Steinboden bequem … auf die Frage, was das Geheimnis des Altwerdens ist, meinte er nur, durch Gelassenheit und Beten. Welche wunderbare Antwort, sind wir in der westlichen Welt doch immer auf Trab, getrieben von Zielen, die uns auferlegt werden. Warum nicht einmal alles stehen und liegen lassen und in uns kehren, denn da gibt es viel zu entdecken.

Wir beendeten bald danach unseren Rundgang durch das Kloster und machten uns zum Camp auf. Es war Zeit, die Eindrücke etwas zu verarbeiten und eine Pause zu machen, um später zu Fuss zum Markt in Majuli zu gehen. Doch dazu kam es nicht, ein spontaner Volleyball Match mit den Einheimischen benötigte unsere volle Mithilfe … toll, wir hatten unseren Spass und schnell fand jeder seinen Platz im Game. Sehr zu empfehlen war auch das anschliessende Dinner, gegrillter Fisch im Bambusrohr … wau, war das lecker. Dazu gab es natürlich Reis, Chilli Schoten und gut gewürztes Gemüse. So liebte ich es.

Sidrad Har Village

15.12.2018 Wie üblich war ich bereits wieder früh auf den Beinen und ging nochmals zum Fluss. Ich hatte gestern dort einen Kingfisher Vogel gesehen und dachte mir, der wird heute sicher am gleichen Ort die Sonne begrüssen. Und genau so war es. Auch sie haben ihre Gewohnheiten. Auch eine Eule (Spottet Owl) kreuzte meinen Weg, welch eine Freude.

Da meine Abreise erst für später geplant war, unternahmen Teiso und ich nach einem ausgiebigen Frühstück an der Sonne einen Dorfrundgang. Wir würden zu dieser Morgenstunde sicher wieder tolle Motive finden. Der Tag war ja noch jung, frisch, wie die spielenden Kinder mit Reissäcken. Weiter des Weges begegneten wir Frauen an Webstühlen, die ihre farbenfrohen Tücher webten. Aus dem anfänglichen Gespräch wurde schlussendlich eine Einladung ins Haus, damit wir andere Tücher ansehen konnten, auch mit dem Wunsch, dass wir vielleicht etwas kaufen würden. Leider entsprachen die Farben nicht ganz meinem Geschmack, sonst hätte ich mir wohl ein schönes Andenken geleistet. 

Das Dorf hatte noch viel mehr zu bieten, wenn man achtsam und präsent ist. Da sass eine junge Frau im Sonnenlicht und putzte sich die Zähne vor ihrem auf Stelzen gebauten Haus. Oder fahrrad-fahrende Kinder rauschten vergnügt vorbei, die Räder waren einfach viel zu gross … sie wussten sich gekonnt zu helfen. In diesen Gemeinschaften schaut man zu einander, da hockte eine weise ältere Frau mit Kids am Boden und sie spielten ein Spiel. Irgendwann sahen wir eine junge Mutter Holz hacken und der Kleine wollte einfach in diesem Augenblick die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter, war dementsprechend ungehalten. Kurzerhand nahm Teiso die Axt, so dass der Kleine die Zärtlichkeiten bekam, die er sich wünscht. Überhaupt war Teiso sehr hilfsbereit auf der ganzen Reise. Wo immer gerade zwei Hände nötig waren, packte er ohne zu überlegen an. 

Die größte Klosteranlage

15.12.2018 Nach dem Dorfbesuch war es an der Zeit, langsam vom Camp aufzubrechen. Wir packten alles zusammen. Bevor wir jedoch die Flussinsel mittels Fähre verliessen, besuchten wir nochmals eines der vielen Klosteranlagen, es soll das grösste hier sein. Der Name war irgendwas mit «Onjatti Monastery» oder ähnlich und beherbergt an die 350 Mönche, wovon 150 Kinder dabei sind. Es enthielt auch ein kleines Museum mit Antiquitäten. Wie schon gestern, begaben wir uns zuerst zum Gebetshaus, dem Namghar, und dann wandelten wir sinnlich durch die im Quadrat angelegten Gänge. Die vielen Gang-Türen führten zu den länglichen Wohnungen der Mönche und wir erhielten zum Teil einen Einblick in die Räume, wenn die Türe gerade offen stand. Auch hier trafen wir selten Mönche ausser einem, der sich soeben an die Sonne setzte und uns regelrächt zu einem Gespräch einlud. Er war um die 70 Jahre alt und hat sich 1975 für dieses Kloster entschieden. Gegen Ende unseres Rundganges trafen wir dann einen 7-jährigen Mönch an. Aufgeweckt wie er war, wollte er unbedingt ein Foto schiessen und traf Teiso wirklich gut. Er begleitete uns zum Ausgang, wo wir ihn dann verabschiedeten. Speziell ist, dass es den Besuchern nicht erlaubt ist, die Mönche zu berühren. Der Kleine jedoch gab dieser Regel wenig Bedeutung.

Fahrt nach Jorhat

15.12.2018 Tia, nun war es soweit, nach diesem Klosterbesuch traten wir die Fahrt zur Fähre an. Gedankenversunken nahmen meine Sinne nochmals die wunderschöne Gegend war, auch schweifte ich zurück in die vergangenen Tage auf Arunachal Pradesh. Am Hafen erwartete uns ein richtig grosses Schiff, auf dem etliche Fahrzeuge Platz fanden. Viele Passagieren standen da und bewunderten das moderne Vehikel. Die Beladung des Bootes war sehr spannend und es wurde auch auf die letzten gewartet, welche sich wohl telefonisch noch angemeldet hatten. So liess der Kapitän die Brücke nochmals runter, da wohl ein Nachzügler erwartet wurde. Später legten wir dann definitiv ab und die Überfahrt dauert so an die 1.5 Stunden. Den Sonnenuntergang auf dem Brahmaputra zu erleben war ein würdiger Abschluss des Tages und auch der fantastischen Reise.

Die Ankunft auf der anderen Seite gestaltet sich sehr spektakulär. Das Schiff glitt mit einiger Geschwindigkeit in die Sandbank, stoppte abrupt und musste dann mit dröhnenden Motoren noch etwas ausgerichtet werden, bevor die Brücke heruntergelassen wurde. Die Fahrt zum bekannten «Thengal Manor» Tee-Herrenhaus in Jorhat war kurz und nach einem letzten ausgiebigen indischen Nachtessen begab ich mich ins Zimmer.

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Auf Wiedersehen Nord Ost Indien und herzlichen Dank ich werde bestimmt wiederkommen!

16.12.2018 Ja, nun war es also wirklich soweit, heute verliess ich dieses wunderbare Land mit all seinen bezaubernden Menschen und Stämmen. Da mein Flug erst um die Mittagszeit ging, blieb genügend Zeit, mich auf dem Anwesen noch etwas umzusehen und mich mit einem anderen Gast, ein Reiseführer aus Delhi zu unterhalten. 

Teiso und Mon brachten mich schlussendlich wohlbehalten zum Flughafen, von wo ich über Guwahati und Delhi nach Zürich zurückreiste. Ich hatte in fast vier Wochen keinen Tag Regen, immer Sonnenschein … draussen wie auch im Herzen. Bedauert habe ich am Schluss nur, dass unser Jeep nach meiner Abreise einen Defekt hatte und Mon wohl etwas länger in Jorhat bleiben musste.

Sie möchten weitere Reiseberichte lesen? Dies war nur der Anfang von Patrick, der nächste Abschnitt seiner Reise , Meghalaya ist bereits in Vorbereitung! Hier finden Sie weitere Reiseberichte

Namaste euch beiden, Teiso & Mon.
Herzlichen Dank für die individuelle Organisation meiner Reise, ohne ein Team wie Terralaya Travel hätte ich diese Einblicke und Erfahrungen nicht machen können.

Möchten Sie auch so individuell Indien bereisen? Dann sprechen Sie uns an. Wir stellen ganz nach Ihren Wünschen Ihre persönliche Reise zusammen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Oder stöbern Sie in unseren bestehenden Reisen, aufgeteilt nach Interessen und Regionen finden Sie sicherlich auch Ihre Indien Reise. Bis bald Ihr Team von Terralaya Travels.

Genussvoll Leben und Essen im Einklang mit der Natur

Manchmal ist schon die Anreise ein kleines Abenteuer…


Der Garten – ein besonderer Ort

Wenn Sie das erste Mal einen Spaziergang durch unseren Garten im Bamboo Retreat Hotel & Garden Estateunternehmen, spüren Sie schnell, dass dies ein ganz besonderer Ort ist, viel Kraft liegt hier und ein Blick den Sie nicht vergessen werden. Eine bunte Mischung aus verschiedensten Grün- und Blühsträuchern, Gemüsepflanzen und Obstbäumen, Riesenfarne, Gräser und Blumen, abgerundet durch den Duft von Blüten und Kräutern erwartet Sie. Dazwischen farbenprächtige Schmetterlinge, Vogelgezwitscher und das Lächeln der Menschen, die diesen Garten pflegen und bewirtschaften.

Das Bamboo Retreat Hotel liegt eingebettet zwischen terrassierten Reisfeldern, Wäldern, Gärten und Bächen auf drei Hektar Land gegenüber der Stadt Gangtok im indischen Himalaya-Gebiet.  In unseren Gärten kultivieren wir ganz ökologisch eine Vielfalt von lokalen und gemeinen Sorten von Gemüse, Blumen, Heilpflanzen und Kräutern. Und natürlich verwenden wir unsere Ernte in unserem gemütlichen Gartenrestaurant im Bamboo Retreat Hotel.

Unsere Köche sind wahre Meister darin die eigene Ernte in die leckersten und gesündesten Speisen zu verwandeln.

Wenn es Sie interessiert, wie es dazu kam, dass wir hier im Bamboo Retreat Hotel ein kleines ökologisches Paradies erschaffen haben und wie wir mit Permakultur die Artenvielfalt und die Fruchtbarkeit unseres Bodens erhöhen und für gesunde Gerichte für die Speisekarte unserer Gäste sorgen, dann lesen Sie weiter. 

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Sikkim schreibt Öko-Geschichte

„Wer richtig isst, braucht keine Medizin, wer sich falsch ernährt, dem nützt auch keine Medizin.“

Hierbei handelt es sich um ein indisches Sprichwort, dessen Bedeutung und Wahrheit immer mehr Menschen auch in der westlichen Welt erkennen.

Bio-Lebensmittel boomen. Die Nachfrage steigt, trotzdem werden nach wie vor nur ein verschwindend geringer Anteil der Äcker und Felder z.B. in Deutschland nach Öko-Richtlinien bebaut. Obst, Gemüse und Getreide werden aus Spanien, Italien, der Türkei oder sogar aus Übersee importiert und haben damit bereits einen gewaltigen ökologischen Fußabdruck hinterlassen und viele Nährstoffe verloren , bevor sie überhaupt bei Ihnen auf dem Tisch landen.

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Im Jahr 2010 rief der Ministerpräsident von Sikkim die „Organic Mission“ ins Leben mit der Folge, dass die gesamte landwirtschaftliche Fläche nun biologisch bewirtschaftet wird. Was in Deutschland nicht funktioniert, wird in diesem kleinen Land konsequent umgesetzt. Sikkim hat sich zu einem Musterland der naturnahen Landwirtschaft entwickelt. Kunstdünger und Pestizide sind verpönt. Um die eigenen Biobauern und Verbraucher zu schützen, hat die Regierung Sikkims sogar konventionell produzierte Gemüse mit einem Importverbot belegt. (Lesen Sie hier wie Sikkim noch mehr für die Umwelt tut!)

Aber damit genug und zurück zu dem kleinen ökologischen Kosmos, den wir hier für unsere Gäste im Bamboo Retreat Hotel erschaffen haben. 

Unsere Vision

Unsere Vision ist es, mit der Natur im Einklang zu leben und ihren Raum und der ihrer Bewohner zu schützen und zu achten, damit sich alles Leben entfalten kann.

Wir sind daher noch etwas weiter gegangen und haben nicht nur einen normalen Garten, sondern einen Permakulturgarten angelegt. 

Aber was ist nun Permakultur und wie unterscheidet sich diese von einem normalen Garten?

Permakultursysteme sind vielfältig, artenreich und voller Leben mit dem Ziel, dass belastende Arbeiten je länger je weniger notwendig sind. Jede  Pflanze, jedes Tier und jeder Mikroorganismus hat seinen Platz innerhalb des natürlichen Kreislaufes.“(Quelle permakultur-desgn.at)

Das Grundprinzip der Permakultur sorgt auf drei Säulen:

  • Sorge für die Erde
  • Sorge für die Menschen und 
  • Begrenzung des Konsums und Wachstums sowie dem Credo „Teile die Überschüsse“.

Einfacher ausgedrückt ist das Ziel der Permakultur,  der Natur ihren freien Lauf zu lassen und kleine essbare Ökosysteme zu schaffen. Wenn im gleichen Garten zur gleichen Zeit eine Vielfalt an Früchten und Gemüsen angebaut wird, kommt es dem natürlichen Ökosystem sehr nahe.  Es steht uns immer etwas Essbares zur Verfügung,  auch wenn mal eine Gemüse und Obstart ausfällt. 

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Permakultur liefert uns also Nahrung für den Körper, es soll aber auch unseren Geist und die Seele nähren.

Damit die Lebensgemeinschaften von Menschen, Tieren und Pflanzen gesund und harmonisch zusammen wirken, gilt es die gleichen oder ähnlichen Regeln und Prinzipien zu verfolgen, nach denen auch die Natur funktioniert.  Unser gesamtes Team vom Bamboo Retreat Hotel ist daran, nach diesen Regeln zu leben und geht sehr behutsam mit der Natur um.  Wir teilen dieses Paradies gern mit unseren Gästen und laden interessierte Gäste ein, uns im Garten zu begleiten und damit auch ein Stück dieser wichtigen ökologischen Gesetze und dem Wissen darum mit nach Hause zu nehmen.

Wir achten die Geschenke der Natur

Wir ernten rein biologisch angebautes Gemüse wie lokales Wurzelgemüse, Kartoffeln, Blumenkohl, verschiedene lokale Blattgemüse (z.B. aus der Senffamilie) aber auch verschiedene Minzsorten, Stevia, Knoblauch, verschiedene Kürbisse, Gurken, Bohnen, Mais, Erbsen und Karotten. 

Wir verwenden in der Küche oft unsere heimischen Hirsesorten und viele Kräuter. 

Wir bauen diverse Teepflanzen an, wie auch die Pflanzen, die wir zum Räuchern benutzen.  Zitronengras und Citronella sind einige bei unseren Gästen sehr beliebte Beispiele. 

Aus unserem Selbstversorgergarten direkt auf den Tisch

Der Morgen beginnt bei uns im Bamboo Retreat Hotel in Sikkim mit einem gesunden Frühstück. Dazu gibt es auf Wunsch einen  Ingwer Kräuter Teeund beim Blick von unserem Gartenrestaurant auf die Berggipfel des Himalayas Gebirges breitet sich eine tiefe Zufriedenheit und Ruhe in Ihnen aus.   

Vielleicht möchten Sie im Anschluss an Ihre Wanderung in einem Kräuterbadentspannen.  Dazu wird die Badewanne neben Wasser  mit einem Sud aus frischen Kräutern wie Zitronengras und Minze  aus unserem Garten gefüllt.  Die Wirkstoffe dieser Kräuter sorgen für beruhigende Entspannung. Wir dekorieren das Bad mit vielen saisonalen Blüten, um einen inspirierenden visuellen Genuss zu schaffen. Bei Kerzenlicht und frisch gebrühtem Tee werden Sie unter Ihrer frischen Aloe VeraMaske den Aufenthalt bei uns einfach nur genießen. 

Entspannt und ausgeruht können Sie sich schließlich auf ein leckeres Abendessen in unserem gemütlichen Bamboo Retreats´s Panorama –Garten-Restaurant freuen. Unsere Köche sind geschult darin, das Beste aus der westlichen Küche mit dem besten aus der östlichen Küche zu verbinden. Alles wird frisch zubereitetund die Zutaten stammen je nach Saison überwiegend aus dem eigenen Garten. Einfach köstlichsind die verschiedenen Gemüse-Currys und alle vegetarischen Gerichte.  Sie haben die Gelegenheit, lokale ethnische Spezialitäten zu probieren. Dies sind Snacks aus gebratenem Mais, wunderschön gestaltete Kekse, exotische frische Soßen, Gerichte, die mit exotischen Zutaten wie Lilienblüten, Brennnessel, Bittergurke, frittierten Sojabohnen oder gedämpften Senfblätternzubereitet werden.  

Lassen Sie sich saisonlae Spezialitäten wie Brennesselsuppe, gedämpfte Wasserkresse, Nakima-Blüte, Fiddlehead-Farn und Bamboo-Shootsauf keinen Fall entgehen.   

Die kulinarische Vielfalt Sikkims lässt die Geschmacksknospen explodieren.

Die farbenfrohe Sikkimese-Küche ist reich an genussvollen Aromen und daher eng verbunden mit der Küche aus Nepal, Bhutan, Tibet und Indien.

Die Vielfalt der Aromen führt durch alle sechs Geschmacksrichtungen: Süß, Sauer, Bitter, Salzig, Herb und Scharf.  Diese Mischung der Aromen stillt alle Bedürfnisse des Körpers und versorgt ihn mit frischer Energie.

Momos und Thukpa begleitet von dem lokalen Bier „Chang“ sind in Sikkim unverzichtbar. Dazu gibt es authentische Suppen, Gurken und eine Handvoll Fleisch- und Gemüsespezialitäten.

Momos (Knödel), wer liebt sie nicht?

Hier in Sikkim werden Sie die besten Momos Ihres Lebens probieren können. Momo sind kleine gefüllte Dampfbrötchen. Momo besteht normalerweise aus zwei Teilen – dem Deckel und der Füllung. Der Deckel besteht aus Teig aus weißem Mehl und Wasser. Manchmal wird dem Teig auch Hefe oder Backpulver zugesetzt, um die Textur der Momos zu verbessern. Ursprünglich wurden diese Momos mit Hackfleischfüllungen hergestellt, aber im Laufe der Jahre wurden viele Änderungen vorgenommen, die die Knödel noch besser machen. Von Tofu oder lokalem Frisch- oder indischem Paneer-Käse kann alles in die Füllung einbezogen werden.

Thukpa – sehr lecker und gesund.

Thukpa ist eine Art Nudelsuppe tibetischer Herkunft, die mittlerweile eine der  beliebtesten Speisen in Sikkim geworden ist. Sehr, sehr lecker und überaus gesund.  In einer Gemüse-Thukpa finden viele der von uns angebauten Gemüsesorten ihre Verwendung, am häufigsten jedoch Karotten, Spinat, Kohl, Broccoli, Kartoffel und auf Wunsch Chili. Die verschiedenen Kräuter und Gewürze aus unserem eigenen Anbau geben der Thukpa ihren unverwechselbaren, anregenden Geschmack.

Sha Phaley – ein Gaumenkitzler der besonderen Art.

Sha Phaley nennt man auch gern einen Gaumenkitzler. Äußerlich knusprig und innen einfach himmlisch, dieses Gefühl stellt sich nach dem ersten Bissen in den goldenen Halbkreis ein. Sha Phaley , ein Gericht aus tibetischer Herkunft, besteht aus zu Halbkreisen verarbeiteten Teig, gefüllt mit Rinderhackfleisch und Kraut und dann golden frittiert.  Gelegentlich wird auch Käse oder Tofu zugegeben, ganz nach Geschmack, aber immer eine Delikatesse.


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Kommen Sie mit, auf eine aussergewöhnliche Reise durch Nord Indien!

Abwechslungsreich durch Indiens Norden – „Tee in Darjeeling“ und „Faszination pur“ in den Königreichen Sikkim und Bhutan

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Erleben Sie den Himalaya mit seinen mächtigen Gipfeln und die einzigartige Landschaft mit Teegärten und terrassierten Reisfeldern in Darjeeling sowie buddhistische Klöster und heilige Seen in Sikkim.  Für immer unvergesslich bleibt Ihnen mit Sicherheit der Aufstieg zum 3.100 m hoch liegenden heiligen Kloster Taktsang (Tigernest) in Bhutan. Dieses an einer senkrechten Felswand klebende Kloster ist der eindrucksvolle  Höhepunkt und Ausdruck buddhistischer Lebensweise.

Diese Reise ist anders, besonders faszinierend!

Welche Höhepunkte dieser ganz besonderen Reise sollen wir noch hervorheben?

Sie werden während dieser 23 Tage dauernden Rundreise durch Darjeeling, Sikkim und Bhutan einen Höhepunkt nach dem anderen erleben. Diese Reise ist anders, besonders, faszinierend. Neben dem besonderen Genuss dieser spektakulären Landschaft – immer umgeben von den Bergriesen des Himalayas – legen wir von Terralaya Travels besonders viel Wert darauf, dass Sie die andersartige Kultur mit ihren unterschiedlichen Menschen verstehen.

Die Begegnung mit den Menschen in Asien steht für uns an erster Stelle!

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Unsere lokalen Guides mit ihren Kenntnissen und ihrer Geduld sorgen für Begegnungen mit Menschen, führen Sie durch die zunächst verwirrende Vielfalt und Andersartigkeit der vom Buddhismus stark geprägten Kultur und bauen damit Brücken zwischen den  Menschen und den Welten.

Diese abwechslungsreiche Reise durch die Königreich Sikkim und Bhutan ist ab sofort buchbar.

Reiseinformationen Nord Indien „Auf einen Blick“

  • Sehr abwechslungsreiche Reise durch Darjeeling, Sikkim & Bhutan,
  • Dauer 22 Tage
    • Reisedaten:
    • ab/bis Zürich 20.04-11.05.2019
    • ab bis Zürich 16.11.-07.12.2019
  • Preis ab/Europa: CHF 6.700
  • Höhepunkte:
    • Fahrt im Toy Train in Darjeeling
    • Alte Klöster und heiliger See in Sikkim
    • Einblick in das Leben auf dem Lande – Dorfbesuche und div. Wanderoptionen
    • Wanderung zum heiligen Kloster «Tigernest»
    • Punakha Dzong, das schönste Dzong in Bhutan

Darjeeling – Hinauf in die Berge

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Von Dehli kommend fliegen Sie entlang dem Himalaya und über die grünen Teeplantagen nach Bagdogra. Bei schönem Wetter lassen sich bereits jetzt die majestätischen Gipfel der 8000er Dhaulagiri, Annapurna, Everest und Kangchendzönga erblicken. In Darjeeling – mit einer Höhe von 2.100 m – ist das ganze Lebensgefühl und Flair viel ruhiger und entspannter als im quirligen und bunten Delhi, dem ersten Übernachtungsstopp nach ihrem Flug. 

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Darjeeling ist schon seit der Zeit der englischen Kolonialmacht eine der populärsten „Hill Stations“, um der
Hitze des Flachlandes zu entkommen.

Mit dem berühmten „Toy Train“ ließen sich bereits die „Engländer“ in die kühlen Berge bringen und genossen hier ihre „Teamtime“. Sie tun es den Kolonialherren gleich, denn auch Sie werden in den besonderen Genuss einer Fahrt mit dem „Toy Train“, dieser 120 Jahre alten Schmalspurbahn, kommen.  Schnaufend windet sich die Dampflok durch die engen Täler und die Serpentinen hinauf in die Berge. Erfahren Sie hier bei ihrem „4 o’clock tea „ was einen guten Darjeeling Tee ausmacht und wieviel Handarbeit auch heute noch erforderlich ist, bis es in der Teetasse dampft. 

Sikkim – Wanderungen vor traumhafter Bergkulisse und Begegnungen mit dem Tibetischen Buddhismus

Im ehemaligen Königreich Sikkim – gelegen zwischen Bhutan und Nepal – sind die Begegnungen mit Menschen und dem Buddhismus in den Klöstern ein wesentlicher Part der Reise. Hier sind die Menschen noch unberührt vom Massentourismus und bei einem Aufenthalt bei einer Gastfamilie werden Sie einen guten Einblick in den Alltag der Einheimischen bekommen. Bei täglichen optionalen Wanderungen (ca. 2 – 4 Stunden) erleben Sie beispielsweise die ländliche und naturnahe Lebensweise der Himalaya-Kleinbauern in ihren traditionellen, alten Lepcha-Häusern. Bei allen Wanderungen sind es immer wieder die malerischen Bergmassive, die ihre Blicke auf sich ziehen.

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Der dritthöchste Berg der Welt

Alles wird vom weißen Gipfel des Kangchendzönga (8.586 hm) überragt, dem dritthöchsten Berg der Welt.

Allein dieser Anblick wird für Sie für immer unvergesslich bleiben. Aber Sie erleben auf dieser Reise noch viel, viel mehr. So besuchen Sie abgelegene Tempel und Klöster und erleben die Mönche bei ihrer Abendzeremonie in ihren weinroten Gewändern in den Tempeln beten.  Immer wieder versetzt Sie die Aussicht auf die umliegenden Täler der Tempelstandorte in eine wunderbare meditative Stimmung. Sie unternehmen wunderschöne Wanderungen vorbei an kleinen Dörfern, Terrassenfeldern und Wäldern mit Kardamonpflanzungen. 

Unvergessene Eindrücke der besonderen Art: Das Königreich Bhutan

traditionelles Farmhaus, Bhutan

Einer der Höhepunkte dieser Reise ist der Aufenthalt in Bhutan. Das Königreich inmitten des Himalayas ist einer der geheimnisvollsten Orte und noch heute für Individual-Touristen nur schwer erreichbar. Die gute Organisation und Planung eines erfahrenen Veranstalters wie Terralaya Travels ermöglicht es Ihnen jedoch dieses Land zu bereisen und viele abgeschieden gelegene Klöster kennenzulernen.


Typisch für Bhutan sind die Dzongs, mystische Bergklöster, die förmlich an den Berghängen und Felsen zu kleben scheinen.

Sie besuchen  imposante Dzongs, uralte Klöster und kleine Dörfer. Landschaften und Religion stehen hier in einer einzigartigen Verbindung zueinander – alles wirkt magisch und spirituell.

Schönstes Dzong, Schule und Familienleben
Sie besuchen das Punakha Dzong, das architektonisch wohl schönste Dzong in ganz Bhutan. Im Jahr 1638 erbaut, war es das zweite Dzong in Bhutan. Punakha war Hauptstadt und administratives Zentrum von Bhutan bis vor 60 Jahren, dann wurde die Hauptstadt nach Thimphu verlegt.

Reise mit Terralaya Travels

Nach einer kurzen Wanderung überqueren Sie die längste Hängebrücke von Bhutan und besuchen im Dorf auf der anderen Seite eine Dorfschule. Bei einem Mittagessen bei einer lokalen Familie erfahren Sie alles über das Familienleben auf dem Land. 

Das Tigernest, spektakulär und einzigartig, Bhutan

Am vorletzten Tag Ihrer Reise brechen Sie auf zu einem der heiligsten Klöster von Bhutan, dem berühmten Tigernest im Paro Tal. Dieses Kloster klebt spektakulär an einer steilen Felswand, hunderte Meter über dem Talboden. Es verdankt seinen Namen dem Besuch von Guru Padmasambhava, dem größten tantrischen Meister in der Geschichte des tibetischen Buddhismus. Dieser ist hier im 8. Jahrhundert auf seinem Flug von Tibet auf dem Rücken einer Tigerin gelandet.

Bhutan Taksang Monastery

Sie besuchen weitere imposante Dzongs, uralte Klöster und kleine Dörfer. Landschaften und Religion stehen in einer einzigartigen Verbindung zueinander- alles wirkt magisch und spirituell.









Bei Fragen melden Sie sich gerne bei uns. Die Reise ist ab sofort buchbar und verfügt nur über ein begrenztes Kontingent.

Dies sind nur einige Highlights, dieser ganz besonderen Reise. Was es alles zur sehen und zu erleben gibt lesen Sie auf der Seite von Terralaya.com  oder direkt in der ausführlichen Reisebeschreibung.

Diese Reise wird organisiert von Terralaya Travels, einem sehr erfahrenen Reiseveranstalter in Indien, der von Helen Kämpf, einer Schweizerin geleitet wird. Helen Kämpf lebte viele Jahre in Nordost Indien und ist daher mit der Kultur vertraut. Bereits bei der Planung und Organisation der Reise dienen ihr ihre langjährigen guten Kontakte zu den Einheimischen. Jede Reise ist daher perfekt für Sie vorbereitet und organisiert und Sie bekommen einen tiefen Einblick in die Kultur und das Leben. Selbstverständlich kümmert sich Terralaya Travels um alle Einreiseformalitäten. Die Reise wird von erfahrenen, lokalen Reiseleitern auf Englisch durchgeführt.

Wir erstellen gern Ihr persönliches und unverbindliches Reiseangebot – mit viel Erfahrung, Kompetenz und Herz.

Wie ich in Indien auf 4200 m kletterte und den Bergen so nah war – Trekking hautnah erleben

Meine Reise nach Dzongri & Goechela, Indien

Sachen-Thokha (3000hm):

Ein bewölkter Morgen begrüsst uns, weshalb ich gleich noch ein paar warme Kleidungsstücke mehr in meinen Wanderrucksack packe. Mit zunehmender Höhe soll es jetzt im Oktober ja doch schon kalt auf dieser Trekking-Tour werden.

Kein Wunder, denn wir befinden uns jetzt schon auf einer Höhe von ca. 3000 m im Khangchendzonga-Nationalpark.

Nach einem leckeren Mittagessen, führt uns der Weg – durch saftig-grüne Rhododendron- und Eichenwälder – in einem steilen Zick-Zack-Weg, hinauf nach  Tshoka. Tatsächlich ist es inzwischen nebelig und  kalt geworden und so werden nicht nur die zusätzlichen Kleidungsstücke aus dem Rucksack benötigt, sondern wir nehmen auch sehr dankbar einen wärmenden Tee aus den Händen unseres Kochs entgegen. Während unseres gesamten Trekkings werden wir von unserer indischen einheimischen Begleitmannschaft verwöhnt. Unser Koch sorgt für unser leibliches Wohl mit schmackhaften, lokalen Gerichten (auf Wunsch auch vegetarisch) und reichlich Getränken ganz nach Wunsch.

Tshoka – Dzongri (4100hm):

Ich habe einigermaßen geschlafen, ich gebe allerdings zu, dass ich mich erst an diesen „Zelt bzw. Hüttenluxus“ gewöhnen muss. Um 9.30 Uhr wandern wir los und heute geht es über den Rhododendronwald hinaus bis über die Baumgrenze, die wir bei 3.800 m erreichen.  Der Nebel hat sich verzogen und so bietet sich unter uns eine phantastische Aussicht auf die zerfurchten Täler. Im Norden lassen sich die ersten weißen Berggipfel erblicken. Die Steigungen sind allerdings lang und steil und ich spüre zunehmend die Höhe: Der Puls klopft am Hals, so dass ich immer wieder Pausen machen muss. Nach 16 Uhr und 16 km Wanderung erreichen wir endlich Dzongri . Selten habe ich mich so sehr darüber gefreut, wenn mich jemand mit einem heißen Tee fürsorglich willkommen heißt.

Leider erwartet uns kein warmes und komfortables Zimmer, sondern ein kaltes Zelt.

Alles ist schon aufgebaut und warmer Tee und Kekse stehen bereit.

Nach der ersten Stärkung und Verschnaufpause pumpen wir unsere Luftmatratzen auf und verziehen uns recht schnell in die Zelte, um uns vorm Abendessen aufzuwärmen und etwas auszuruhen.

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Das Nachtessen – bestehend aus Suppe, Hauptgang mit diversen Gemüsen und Dessert – gibt es im „Ess-Zelt“; da stehen ein Tisch und mit Isomatte beklebte Schemel bereit. Ein Kerosin-Ofen verströmt Wärme.

Nach dem köstlichen Essen sitzen wir noch einige Zeit im Schein der Stirnlampen und der Kerzen beieinander, lassen den Tag Revue passieren und bringen das Erlebte zu Papier.

Die Nacht ist eiskalt und sternenklar hier ganz weit oben in Nordost Indien!

und ich ziehe ALLE verfügbaren Schichten an,  als ich schließlich ins Schlafzelt krieche. Über dem Schlafsack habe ich eine Alu-Notdecke ausgebreitet, diese speichert die Wärme. Zu meinen Füßen kommt eine heiße  Wärmflasche und so finde ich relativ schnell in einen geruhsamen  Schlaf.

Dzongri

Für vier Uhr haben wir uns den Wecker gestellt. Noch immer ist es sternenklar bei  minus 8 Grad. Die Gegenstände auf dem Tisch im Ess-Zelt sind mit einer Frostschicht bedeckt. Dank eines herrlich süßen Masala Chai erwachen langsam die Lebensgeister. Noch ist es dunkel, als unsere kleine Gruppe mit Stirnlampen zum nahe gelegenen Viewpoint auf 4200 hm hochsteigt.

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Um 05.30 Uhr kratzt die Sonne am Mt.Kanchenjunga– was für ein beglückendes und einmaliges Erlebnis wir im Himalaya erleben!

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Minuten später erreicht die Sonne links den Kabru (7400 hm) und rechts den Pandim (6700 hm) sowie nach und nach weitere Bergriesen. Der Himmel ist stahlblau, die Sonne lässt die Bergriesen in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen und die bunten Gebetsfahnen flattern dazu im Wind. Ich bin tief berührt und möchte diesen Glücksmoment nie in meinem Leben missen. Die Berge im Himalaya umgeben eine zauberhafte Stimmung.

Bevor wir zum Camp zurückwandern, wo  uns ein reichhaltiges Frühstück in der Sonne erwartet, machen wir noch einen kleinen Umweg zur Stupa.

Gut gestärkt geht es auf eine vier stündige Wanderung zum Ginggey-La auf knapp 4.500 hm. Mein Herz hämmert, die Höhe ist jetzt deutlich spürbar.

Dzongri – Tshoka 3000hm:

Gegen 6 Uhr ist die Nacht zu Ende, die Temperatur liegt bei etwa -10 Grad.  Trotzdem frühstücken wir draußen, obwohl die Sonne unseren Platz noch nicht erreicht hat. Unter dem Tisch wärmt der Kerosinofen uns etwas, ansonsten sind es die dampfenden Teetassen, die unsere Lebensgeister wecken. Um 8.30 Uhr wandern wir wieder Richtung Tshoka. Wir sind ehrlich gesagt erleichtert, wieder in tiefere Zonen zu gelangen. Die dünne Luft spüren wir weiterhin bei jedem kleineren Aufstieg. Die satte alpine Vegetation aus Zwergrhododendren, Bergkräutern und alpinen Blumen im Nebel mutet mystisch an und verzaubert mich. 

Uns kommen viele Gruppen mit Pferden und Dzoos (Kreuzung zwischen Yak und Rind) entgegen; die meisten Trekker hier sind Inder aus Kalkutta.  Hunderte von Menschen –so kommt es uns vor – pilgern in Richtung Goetcha-La; Dzongri wird heute total übervölkert sein. Was hatten wir doch für ein Glück, da oben so einsam und allein mit uns und dieser gigantischen Bergwelt gewesen zu sein!

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Nach 4 Stunden erreichen wir Tshokaund wir freuen uns sehr auf diese Übernachtung in einer festen Behausung. Beim abschließenden Abendessen übertrifft sich unser Koch selbst noch einmal mit wunderbaren Köstlichkeiten. Als grosse Überraschung gibt es eine Schokoladentorte zum Dessert, ohne Backofen gebacken, versteht sich…!

Tshoka – Yuksam 1700hm:

Als wir aufstehen verschwinden gerade die letzten Nebelschwaden und machen der Morgensonne Platz. Ein letztes Mal Katzenwäsche und morgendliches Packen, gefolgt von einem Frühstück an der warmen Sonne! Es gibt Porridge – prima Kraftnahrung vor dem langen Abstieg nach Yuksam. Das endlose Auf und Ab zehrt an den Kräften, bei mir besonders in den Waden. Regelmässige Pausen mit Kraftriegeln und Studentenfutter sind angesagt.

Nach fünfeinhalb Stunden und einem wetterbedingten Wechsel in die kurzen Hosen, kommen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Trekkingtour an.

Bis zum Schluss perfekt organisiert von Terralaya Travels werden wir bereits von unserem Fahrer erwartet und nach einer kleinen Tee-Einladung und dem Genuss von köstlichen Momos (Spezialität) in unser Hotel gebracht.

Noch nie habe ich eine warme Dusche so sehr genossen, eine absolute Wohltat nach fünf Tagen Katzenwäsche!!!! Bei anschließendem Bier und Snacks feierten wir uns und ließen dabei die letzten Tage mit allen Anstrengungen und Erlebnissen noch einmal aufleben.

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Wir wanderten über die saftig-grüne Rhododendronwälder bis hinein in die karge, alpine Zone. Dabei genossen wir mehr als einmal die schneebedeckten Himalaya-Riesen und die mit dichten, unberührtem Wald bedeckten Berghänge des Khangchendzonga Nationalparks.

Der Berg Khangchendzonga  war zeitweise zum Greifen nah und sein Anblick in der Morgensonne entschädigte uns für alle Mühen und Strapazen.

Wer mehr mag, kann dieses Trekking bis zum Pass Goechela (4950 hm) verlängern. Diese anspruchsvolle Tour führt in noch abgelegene Hochlagen und alpine Vegetation. Jede gewünschte Individualisierung oder Verlängerung der Routen können Sie jederzeit anfragen.

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Unser Dank gilt ganz besonders den uns begleitenden Helfern, die immer wieder mit kleinen lokalen Leckereien, mit Wärmflasche, zusätzlichen Decken und heißen Getränken für gute Stimmung gesorgt haben.

Während dieser Reise haben wir das Kinderhilfswerk in Sikkim besucht, welches ich privat unterstütze. Es war eine große Freude zu sehen wie die Spendengelder genutzt werden und welche Freude diese Kinder ausstrahlen. Vielleicht haben auch Sie Lust, während einer Reise sich sozial zu engagieren? Die Children of Sikkim Foundation freut sich auf Ihren Besuch!

Das Team von Terralya Travels  und dem Bamboo Retrat Hotel sagt vielen Dank für diesen schönen Artikel!

Allgemein:

Beste Reisezeit: Mitte März bis Mai und Oktober bis Mitte November.

Temperaturen: Je nach Höhenlage tagsüber zwischen ca. +5 bis +15 °C, nachts zwischen – 10 und + 5° C. Mit Schneefall muss insbesondere ab Mitte November bis Februar gerechnet werden!

Anfragen für diese Reise richten Sie bitte an: info@sikkim.ch

Trekkingmodul: Goechela Trekking zum Khangchendzonga Sikkim,

Indien • 5 – 12 Tage • 3 – 8 Std. Gehzeit/Tag • mittelschwer – anspruchsvoll • Trekkingpfad, offenes Gelände, Geröllhalden • ÜN in Zelt & festen Unterkünften (3 – 4 x) • max. Höhe: 4000 – 4950 m ü. NHN • Begleitung: Trekking-Guide, Küchenmannschaft/Träger/Tragtiere (Pony/Dzo/Dzomo)
Die Informationen zu dieser Reise finden Sie hier:
Terralaya.com

sikkim.ch

Gruppenreise ab Zürich nach Kanchengdoza, 20 Tage

ab/bis Europa: 05. – 24.10.2019 (ab CHF 5’130.—)

„Klassische Sikkim Trekkingreise zum Goechela-Pass (max. 4950 MHN) mit Kulturreisetage in Sikkim & Darjeeling. 8-tägiges Trekking mit Übernachtungen in festen Unterkünften und im Zelt. Profitieren Sie von unserer langjährigen Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort und unserem einheimischen Trekking-Team aus Yoksum.“

Hier finden Sie ähnliche Reisen im Überblick:

Tee Plantagen und Eisriesen, Trekkingreise Kangchendzönga

Kulturreise Sikkim und Trekking

Bitte sprechen Sie uns für weitere Informationen oder eine Individualreise an. Gerne verändern wir die Reise nach Ihren Wünschen und Ansprüchen.

Bangladesch erleben!

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Mangroven, Völkervielfalt und Natur in einer unglaublichen Vielfalt.

Ich genieße diese morgendliche Stille, diese dunstige, fast nebelfeuchte Luft, als ich es mir mit meinem Reiseführer und einer heißen Tasse Tee auf den dicken Kissen im Bug des Flussbootes bequem mache. Außer dem unablässigen Ruf der Zikaden und den wunderschönen Gesängen der  Vögel ist nur das sanfte Plätschern der Wellen am Bootsrumpf zu vernehmen, während unser Boot immer weiter durch die beeindruckenden Mangrovenwälder Sundarbans gleitet.

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Flussfahrt in Bangladesch

Mich ergreift eine tiefe Ruhe und Gelassenheit und ich nehme mir fest vor, dieses Bild in meinem Herzen als „Sehnsuchtsort“ zu bewahren.

Es ist der vierte Tag unserer individuellen Reise nach Bangladesch, diesem asiatischen Land, wo ein Fremder – ein „Bideshi“ noch immer eine kleine Besonderheit ist und von den Einheimischen neugierig und freundlich begrüßt wird. Es sei gleich vorweg gesagt: Wir fühlen uns jederzeit sicher und wurden von unseren Reiseführern so individuell und umfassend beraten und betreut, dass es ein Leichtes war, Bangladesch mit all seinen Facetten lieben zu lernen. Wenn Sie also Ihre Reise ins touristische Neuland Bangladesch mit einem so kompetenten Partner wie Terralaya Travels planst, steht dem Erleben unverfälschter asiatischer Lebensart, unberührter Natur und faszinierender Tierwelt nichts im Wege.

Bangladesch hat viel zu bieten: Eine einzigartige Natur mit dem längsten, natürlichen Sandstrand der Welt und dem größten zusammenhängenden Mangrovenwald unserer Erde, die quirlige Millionenmetropole Dhaka, tiefgrüne Teeplantagen, die beeindruckende Architektur der antiken buddhistischen und hinduistischen Tempeln und eine von verschiedenen kleinen Volksstämmen besiedelte Bergregion im Grenzgebiet zu Myanmar.

Neben einer unglaublichen Gastfreundschaft sind dies gute Gründe um die Koffer zu packen und in dieses – auf der touristischen Landkarte noch unbekannte – Land zu reisen.

Besonders zwei Höhepunktedieser vielfältigen und perfekt organisierten Reise, möchte ich heute hervorheben.

Bangladesch beheimatet den größten zusammenhängenden Mangrovenwald unserer Erde

Die abgeschiedenen Sundarbans, die größten Mangrovenwälder der Welt, umfassen einen weiten Bereich von Bangladeschs Südwesten. Die Mangrovenwälder stehen in einem tiefergelegenen Mündungs- und Überschwemmungsgebiet. Die beiden – zusammen rund 5700 km langen –  Ströme Ganges und Brahmaputra, die aus dem Himalaja kommend die Grenzen zu Bangladesch überschreiten und sich hier vereinigen, bringen das Wasser, das für dieses Land Segen und Fluch zugleich darstellt. So gibt es in der Monsunzeit im Juni, Juli und August immer wieder Überschwemmungen, was den Aufbau einer touristisch nutzbaren Infrastruktur in den vergangenen Jahrzehnten erschwert hat. Durch die Mischung des Süßwassers vom Inland mit dem Salzwasser aus dem Golf von Bengalen kann hier jedoch ein spektakuläres, vielfältiges Ökosystem mit einem guten Fischaufkommen gedeihen.

Ein großer Teil dieses einzigartigen Ökosystems ist in Nationalparks geschützt und trägt den Titel des UNESCO Weltnaturerbes.

Diese natürlichen Gegebenheiten führen dazu, dass wir in den Sundarbans einen Ort völlig unwirklicher Schönheit vorfinden: oft in Nebel gehüllt, weitgehend unbewohnt, wild und sumpfig. Wildschweine, Hirsche, Gangesdelfine, Affen, Reptilien und vielleicht sogar ein bengalischer Tiger sind mit etwas Glück zu sehen.

Wir genießen diese einzigartige Naturschauspiel und die mystische Landschaft der Sundabarns auf unserem Flussboot und kreuzen durch die Flussarme in die verschiedensten Richtungen, vorbei an Fischerdörfern und mächtigen Mangrovenwurzeln. Unvergesslich schöne Momente erleben wir, wenn wir kurz nach Sonnenaufgang mit einem Beiboot tiefer in die Seitenarme hinein fahren und die Gegend erkunden. Wir bestaunen besondere Vogelarten wie Eisvögel, Reiher oder Brahminenweiher und lauschen ihrem Gesang. Der sagenumworbene und bedrohte Königstiger ließ sich leider auf dieser Reise nicht blicken. Aber vielleicht haben Sie Glück?

Otter-Fischer

Am 6. Tag unserer Reise folgen wir den Flüssen Bhairab und Chitra und gelangen schließlich in ein Dorf mit Otter-Fischern. Diese Form der Fischerei, bei der dressierte Otter an Leinen geführt zum Fang von Fischen, Krabben und Krebsen eingesetzt werden, wird weltweit nur noch sehr selten praktiziert, da die Methode als ineffektiv gilt. Wir haben die Gelegenheit den Fischern und ihren  Ottern bei der täglichen Arbeit zuzusehen.

Ein Otter-Fischer auf seinem Boot

Völkervielfalt und Tradition auf engstem Raum – die Bergvölker von Bandarban

Nach einem erneuten Zwischenstopp in der quirligen Hauptstadt Dhaka fliegen wir in den Südosten Bangladeschs, nach Chittagong. Bereits beim Anflug genießen wir das faszinierende Panorama der von mehreren Gebirgen und dichten Wäldern durchzogenen Region, an der Grenze zu Myanmar und Indien. Diese abgelegenen Bergregionen sind – bedingt durch die Nachbarländer – geprägt von einer großen Völkervielfalt und traditionellen Stammesschätzen. Unweit des Gipfels des dritthöchsten Bergs Bangladeschs, dem Mt. Chimbuk (2.500 m), besuchen wir eine Siedlung des Volksstamms der Murong, die auch im nahen Myanmar leben.  Eine Bawm Siedlung, die kleineste Minderheit von Bangladesch, gibt uns Einblick in fremde und interessante Lebensweisen, ebenso wie der Besuch einer  Tripura Siedlung. Dieser Stamm kommt aus dem ehemaligen Königreich von Tripura im heutigen Nordosten von Indien. Die kleine Stadt Bandarban lädt schließlich zu einem Bummel durch den Basar und einem Besuch des buddhistischen „Golden Tempel“ ein.

Ausklang der Reise in Cox’s Bazar

Am längsten naturbelassenen Strand der Welt und Bangladeschs populärstem Badeort lassen wir die Erlebnisse dieser einzigartigen und abwechslungsreichen Reise mit ihren ganz besonderen Menschen nachklingen.

Allgemeines:
Gerade für eine Reise nach Bangladesch ist kompetente Planung, Vorbereitung und Begleitung immens wichtig; von den Einreisebestimmungen, über Informationen zum Verhalten bis hin zu einem komplett auf uns abgestimmten, individuellen Reiseprogramm mit besonders erfahrenen und kompetenten Reiseführern war Terralaya Travel immer unser Ansprechpartner und damit der Veranstalter dieser Individualreise.

Die beste Reisezeit für Bangladesch

In Bangladesch erlebt man während unseres Winters, von Oktober bis März ein gut verträgliches, mildes und angenehmes Klima. Abenteuerlustige Reisende spricht vielleicht der spezielle Charme des Hoch-Monsuns im Juni und August an.

 

Natürlich kann diese Reise mit ähnlichem Verlauf auch als Gruppenreise gebucht werden. Die nächsten Termine stehen bereits fest und zwar
vom 20.01. – 01.02.2019  und vom 17.02. – 01.03.2018
ab/bis Flughafen Dhaka.

Sie möchten noch mehr Informationen zu Bangladesch? Dann lesen Sie gleich weiter: Informationen zu Bangladesch 

Hier möchten wir Ihnen unsere klassische Bangladesch Reise vorstellen.

Näheres dazu auch unter Terralaya Travel.

Quellen für diesen Text: Terralaya Travels sowie Wikipedia.

 

Totale Entspannung in der Natur

Erleben Sie unser Wellness-Highlight: Das Hotstone-Bath im Bamboo Retreat Hotel.


Der erste Eindruck

Einmal im Bamboo Retreat Hotel & Garden Estate angekommen, spürt jeder sehr schnell, dass er sich in einem kleinen Paradiesgarten befindet. Ein Spaziergang durch unseren Garten ist schon ein kleines Wellnesserlebnis für sich.

Ein buntes Potpourri an verschiedensten Grün-und Blütensträuchern, Gemüsepflanzen und Obstbäumen, Riesenfarne, Gräsern und Blumen, abgerundet durch den Duft von Blüten und Kräutern erwartet Sie. Dazwischen wunderschöne Schmetterlinge, Vogelgezwitscher und lächelnde Gesichter von Menschen, die diesen Garten pflegen.

Mitten drin befindet sich gut versteckt eingerahmt in eine große Bambushecke ein kleiner Unterstand. Hier können wir Ihnen ein Wellnesserlebnis der ganz besonderen Art offerieren:

UNSER TRADITIONELLES HOT-STONE-BATH.

Noch heute ist dieser Art des “hot-stone-badens” auf dem Lande in Sikkim weit verbreitet. Besonders in den Wintermonaten begeben sich die Sikkimeser alternativ auch gerne zu einer der zahlreichen Thermalquelle Sikkims um sich im Wasser zu regenerieren.

MÖCHTEN SIE AUCH IN EINER THERMALQUELLE BADEN?

Auf Wunsch organisieren wir für unsere Gäste Ausflüge zu diese Thermalquellen.

Einige dieser Thermalquellen sind einfach erreichbar – andere nur zu Fuß oder mittels mehrtägigem Trekking. Das Hot-Stone-Bath in der hölzernen Badewanne dient als bequeme Alternativezu Hause zu den Thermalquelle-Besuchen.

Aber jetzt zurück zum Hot-Stone-Bath im Garten des Bamboo Retreat Hotels!

In diesem kleinen Bambusnest, gut abgeschirmt vor neugierigen Blicken, befindet sich eine große Holzbadewanne. Einige Stunden vor Beginn des Bades werden auf einer Feuerstelle Steine erhitzt, die dann in einem abgetrennten Fach der inzwischen mit Gebirgswasser gefüllten Badewanne ihren Platz finden. Langsam übertragen die Steine ihre Energie und ihre Mineralien auf das Wasser und erwärmen es. Dem Wasser werden nun noch Kräuter beigefügt, wie z.B. ein Zitronellengrasbündel – oder ein Krätuersud der sich aus verschiedenen Kräutern zusammensetzt. Sikkimesische Familien verfügen zum Teil über ihr eigenes “Geheimrezept” an wohltuenden Kräutern und heilsamen Rinden. Zu den in Sikkim verwendeten Pflanzen für diese winterlichen Heilbäder gehören Esche, Beifuß, Zwergrhododendron, Juniper und viele mehr.

EINSTEIGEN UND GENIESSE

Ist die gewünschte Temperatur erreicht, kann der Badegast sein Bad beginnen.

Die Atmosphäre ist gerade am Abend mit der Dämmerung oder in der Dunkelheit einzigartig. Der Unterstand der die hölzerne Badewanne vor allfälligem Regen schützt ist schön mit Blüten dekoriert, die Feuerstelle glüht, Grillen zirpen und man hat fast das Gefühl sich im Regenwald zu befinden.

Hot Stone Bad

Der Mensch im Einklang mit der Natur und inmitten der kraftspendenden Wechselwirkung von Erde, Feuer, Wasser und Luft.

Im Hintergrund agiert dezent ein Mitarbeiter des Hauses, serviert eine traditionelle Gemüsesuppe und sorgt dafür, dass man sich rundum wohlfühlen kann.

PROBIEREN SIE ES AUS UND TAUCHEN SIE EIN IN UNSERE BAMBUS-WELLNESS-OASE IM SCHOSS DER NATUR

Wer nicht so gerne in freier Natur sitzt, kann ein Kräuter und Blütenbad in unserem gemütlichen Baderaum im Haus genießen.

UNSERE INDOOR-VARIANTE HERBAL-BATH

Für dieses Bad werden in unserem Garten frische Kräuter gesammelt und zusammen mit Fruchtessenzen und verschiedenen Blüten dem Badewasser zugegeben. Die Wirkstoffe der Kräuter sorgen für wohltuende Entspannung und in Kombination mit den fruchtigen Düften für neue Belebung.Der Baderaum wird schön dekoriert mit Blüten und im Anschluss an das Bad können Sie noch bei Kerzenschein und einer Tasse Tee ein wenig träumen und vom Alltag abschalten. Für dieses Bad werden selbstverständlich nur Kräuter und Blüten verwendet, die in unserem biologisch bewirtschafteten Garten angebaut werden.

Auch diese Wellnessvariante ist eine Wohltat für Körper und Sinne.

Egal für welches Wellnesserlebnis Sie sich entscheiden, Sie werden eine tolle Erfahrung machen und einen besonderen Moment im Bamboo Retreat Hotel erleben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Andere Beiträge

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Sikkim – Der Duft der Tradition, das Räuchern im Himalaya

Spirituelles Räuchern als Verbindung mit der göttlichen Energie


Lawudo

In der Luft liegt eine Mischung aus herbem, balsamischem Geruch. Der duftende Rauch schafft eine Atmosphäre der Andacht, Würde und Besinnung, die unsere Gebete und Meditationen unterstützt. Später erfahren wir von unserem Guide, dass wir die spürbare Beruhigung unseres Geistes der Kräutermischung „Lawudo“zu verdanken haben.
„Lawudo“ besteht hier aus 3 Teilen Rhododendronblättern, 2 Teilen Wachholderspitzen und einem kleinen Teil Wacholderbeere. Diese Mischung wird gerne als perfekte Begleitung von Meditation und Gebet verwendet, denn sie harmonisiert, stabilisiert und beruhigt die Gefühle. Wir können dies bestätigen.

SPIRITUELLES RÄUCHERN ALS VERBINDUNG MIT DER GÖTTLICHEN ENERGIE

Das Verbrennen von Räucherwerk hat die Menschen schon immer inspiriert, sich mit der göttlichen Energie zu verbinden. Hier im Bamboo Retreat Hotel nutzen wir die Gelegenheit, mehr über die Tradition des Räucherns in Sikkim nahe dem Himalaya zu erfahren und außerdem die Wirkung der verschiedenen Räucherungen auszuprobieren. Vielleicht finden wir eine zu uns passende Räuchermischung und nutzen künftig dieses Ritual, um den Tag in der Heimat harmonisch und neu zu starten.

EIN GESCHENK DER GÖTTER – DIESE VIELEN, BESONDEREN PFLANZENARTEN!

Das Gebiet des Himalayas mit seinen subtropischen Tälern und den schneebedeckten majestätischen Bergen (in Sikkim Nordost Indien, mit dem Khangchendzonga) und den damit verbundenen unterschiedlichen Klimazonen, ist gesegnet mit besonders vielen Pflanzenarten. In den Nadelwäldern der Südhänge wuchern Farne, scharlachrote Blüten prangen an hohen Rhododendronbäumen, Moose bedecken die Äste, im Halbschatten gedeihen aromatische Pflanzen wie Ingwer, Galgant, Traummoos, Kostus und Ingwerlilien.Die Nordhänge des Himalayas sind karg, kalt und trocken. Hier gedeihen starke Pflanzen wie Beifuß, Zwergwacholder, Disteln und Zwergveilchen. Auch sie liefern Heil- und Räuchersubstanzen. An den südlichenBerghängen thront die Himalayazeder, deren Harz, Nadeln und Rinde ebenfalls zum Räuchern geeignet sind. Himalaya-Räucherpflanzen werden auf der ganzen Welt geschätzt, denn sie rufen ein ganz besonderes Gefühl von Weite und Klarheit hervor.

Man sagt, der Standort einer Pflanze bestimmt immer die Energie, die eine Räucherpflanze später verströmt. Überzeugen Sie sich selbst davon und nehmen Sie sich eine Auswahl der Himalaya Räucherpflanzen und Räuchermischungen mit nach Hause.

RÄUCHERN ALS SPIRITUELLE BOTSCHAFT AN DEN HIMMEL

Ein Leben ohne spürbare und allgegenwärtige Spiritualität ist in Indien und speziell in Sikkim nicht denkbar. So ist neben dem Gebet und der Meditation natürlich auch die Räucherkultur eine lebendige, ungebrochene Botschaft an den Himmel. Der aufsteigende Rauch der auserwählten Räucherpflanze gilt als heilig, er soll beschützen und reinigen. Zuvor hat man die Wirkung der Düfte sehr lange studiert und so werden heute die verschiedenen Gerüche im klösterlichen Leben und bei der Meditation ganz gezielt benutzt, um den Geist auf seinem Weg zur Erleuchtung zu begleiten und eine Verbindung zur höchsten Wahrheitsebene aufrecht zu erhalten.

WIE WEIHRAUCH, WACHOLDER, ZEDER UND SALBEI DAS LEBEN DER MENSCHEN NOCH HEUTE BEEINFLUSSEN

Auch das Alltagsleben in Sikkim ist untrennbar mit dem geistigen Leben verbunden. Es werden in jedem Haushalt Räucherungen durchgeführt. Dies geschieht zu Ehren Buddhas, der Schutzgötter und Naturwesen – um die Gesundheit zu erhalten und göttliche Führung und Hinweise zu erhalten. Dabei werden Mantras und Gebete gesprochen.

Für die morgendliche Räucherung werden in einem aus Steinen im Freien erbauten Räucherofen großzügig Zweige von Wacholder, Zeder, Salbei und anderes verbrannt. Auch ein Hausaltar fehlt in keinem Haushalt, da ein Ehrenplatz für das Göttliche auch in der ärmsten Hütte reserviert ist. Damit sich im Haus nicht so viel Rauch entwickelt, verwendet – wer es sich leisten kann – feineres Räucherwerk wie Räucherstäbchen oder Räucherpulver. Vor dem Altar steht meist ein Gefäß, das mit Sand gefüllt ist. In dieses werden die Räucherstäbchen gesteckt, die ihren wärmenden und harmonisierenden Duft so bestens entfalten können.

RÄUCHERN ZUR REINIGUNG, FÜR DIE GESUNDHEIT UND INNEREN ENTWICKLUNG

Menschen – damals wie heute – nutzen das Räuchern auch um die Luft in Häusern oder Räumen zu reinigen. Mit Hilfe von Zeder, Salz und Weihrauch werden Räume neutralisiert und geklärt. Wollen Sie diese Tradition mit einer entsprechenden Räuchermischung von Bamboo Retreat nicht einmal zu Hause ausprobieren? Sicher kennen auch Sie es, wenn in einem Raum eine spürbar „dicke Luft“ herrscht und es mit „Lüften“ nicht mehr getan ist. Stimmungen, Gedanken und Handlungen beeinflussen die Energie in einem Raum und sorgen für „dicke Luft“. Kaum etwas kann die Schwingung so neutralisieren und verändern wie das Räuchern. Deshalb wurde und wird noch immer besonders in Tempeln, Heiligtümern und Kirchen, also an Plätzen, wo sehr viele Menschen zusammenkommen, geräuchert. Räuchern erzeugt eine atmosphärische Reinigung. In unserer westlichen Welt ist in jüngster Zeit von „space clearing“ die Rede. Hierbei handelt es sich ganz nach alter Tradition um das bewusste Räuchern mit reinigenden Heilkräutern, Hölzern und Harzen, eine Art energetischer Hausputz, der nicht nur den Raum reinigt, sondern auch auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene wirkt.

DIE HEILENDE WIRKUNG AUF GESUNDHEIT UND PSYCHE, UNSERE VERSCHIEDENEN RÄUCHERSTOFFE

Räuchern führt in die emotionalen Tiefenstrukturen und spirituellen Höhen unseres Bewusstseins und beruhigt und befriedet Psyche und Geist gleichsam. Je nach Intention und Duftstoff kann es Entspannung, Öffnung, Reinigung, Segnung, Abschluss und Neubeginn sein

Es gibt einen Shop direkt im Bamboo Retreat Hotelder eine kleine Auswahl an Räucherpflanzen und Räuchermischungen für Sie bereithält.

WELCHE MISCHUNG IST DIE RICHTIGE?

  • Citronella Gras und Zitronengras
  • Verwendete Teile: Blatt
  • Vorteile: Erfrischend und erhebend
  • Citronella und Zitronengras gehört zur Familie der Süßgräser (Pocaceae).
  • Sie sind reich an ätherischen Ölen und setzen einen aromatischen, duftenden Rauch frei, wenn sie als Weihrauch verwendet werden.
  • Wirkung: Schafft eine positive Atmosphäre von Loslassen, Leichtigkeit, Heilung und Fröhlichkeit. In Indien wird dies als traditionelle Räuchermischung genutzt!
  • Indischer Wermut und indischerBeifuß
    (Artemisianilagirici)
  • Nepalesisch: Titeypati
  • Verwendete Teile: Blatt & Stiel
  • Vorteile: Entspannend, beruhigend
  • Beifuß gehört zur Familie der Asteraceae. Es ist ein winterharter Strauch, der bis zu 2 Meter hoch werden kann. Er wächst nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und Nord-Amerika und ist bekannt als eine der wichtigsten magischen Pflanzen Europas.
  • Wirkung: Als Weihrauch kann Beifuß helfen, Entscheidungen zu treffen und die Vergangenheit loszulassen. Als Räucherstäbchen hat Beifuß eine entspannende, wärmende und beruhigende Wirkung und sorgt daher für einen guten Schlaf.
  • Japanische Rotzeder und JapanischeSugi-Kiefer (Cryptomeriajaponica)
  • Räucherstäbchen-Bündel
  • Nepalesisch: Dhoopee
  • Verwendete Teile: Blatt, Astspitzen, Äste, Rinde
  • Vorteile: Reinigend
  • Japanische Zeder ist eine monotypische Gattung der Nadelbäume in der Zypressengewächse Cupressaceae. Es handelte sich um ein Geschenk Japans an den König von Sikkim und es wächst seither in vielen Teilen Sikkims.
  • Wirkung: Es ist weit verbreitet als Weihrauchpflanze im Freien, vor allem bei großen ZeremonienSeine Eigenschaften ähneln denen der Himalaya-Zeder und sollen Kraft, Glück und Schutz bringen.
  • Schwarzer Wacholder (Juniperusindica/ Juniperus recurva Recurva )
  • Nepalesisch : Bhairung Patti
  • Bhutia : Shukpa Sang
  • Verwendete Teile: Nadeln , Astspitzen, Äste und das Harz
  • Vorteile: erhöht die Achtsamkeit
  • Auf der nördlichen Hemisphäre gibt es etwa 40 verschiedene Wacholderarten. Im Himalaya gibt es besondere Sorten, die in einer Höhe von bis zu 6000 Metern wachsen können. Der Schwarzer Wacholder gilt als heiliger Baum.
  • Wirkung: Schwarzer Wacholder Weihrauch wird vor allem für die tägliche morgendliche Reinigung verwendet und steigert die Achtsamkeit.
  • Zwerg Rhododendron (Rhododendron-Anthopogon)
  • Nepali : Sun Paati
  • Bhutia : Phalup Sang
  • Verwendete Teile: Blatt
  • Vorteile: fördert das Vertrauen
  • Dieser duftende Zwergrhododendron ist ein niedriger Strauch, der in den höheren Lagen von Sikkim wächst es gibt mehr als 200 SortenAls Weihrauch ist es ein weicher, fruchtig-süßer und warmer Duft und zusammen mit Bergwacholder ist er Bestandteil der berühmten Lawudo-Räuchermischung.
  • Wirkung: Stimuliert als Weihrauch das Herz und die Durchblutung. Psychologisch stärkt es das Vertrauen und beseitigt Gefühle der Angst und Unterdrückung. Es wird deshalb bei emotionaler Instabilität und Angstzuständen empfohlen.
  • Räuchern mit Rhododendron sollte bei Bluthochdruck vermieden werden.

Die Möglichkeiten des Räucherns auch in unserer westlichen Welt sind vielfältig und lassen sich je nach gewünschter Stimmung und Zweck anpassen. In allen Fällen wird das gewählte Räucherwerk mit Hilfe einer Wärmequelle langsam verräuchert. Dabei breitet sich der Rauch sanft aus und verteilt seinen Duft im Raum. Er enthält die psychoaktiven, körperlich und seelisch wirksamen Inhaltsstoffe des Räucherwerks, die über die Nase und den Mund aufgenommen werden. Das Räuchern ist eine unmittelbare Erfahrung und der Ursprung der heutigen Aromatherapie.

Erfahren Sie mehr zu dieser schönen Tradition, die mit viel Magie bei uns im Bamboo Retreat Hotel gelebt wird. Wir freuen uns auf Sie.

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